Bundesregierung legt Fünf-Punkte-Plan für Tourismusbranche vor
Die Bundesregierung will mit neuen Maßnahmen die Tourismusbranche in Deutschland stärken. Der Koordinator der Bundesregierung für Tourismus und maritime Wirtschaft, Christoph Ploß (CDU), hat einen Fünf-Punkte-Plan zur Stärkung der Branche erarbeitet.
Der Plan, über den die "Welt" berichtet, setzt auf eine Flexibilisierung
der Arbeitszeiten, eine Reduzierung von Steuern und Gebühren, geringere
Zahlungen von Anbietern in den Reisesicherungsfonds, bessere
Verkehrsanbindungen, vor allem an den Flughäfen, und weniger Bürokratie.
"Urlauber
fällen ihre Reiseentscheidung nicht nur aufgrund des Kulturangebots,
der Natur, der Strände oder Landschaften, sondern auch aufgrund von
zuverlässigen Verkehrsanbindungen, guten Serviceleistungen und
Preisangeboten. Die deutschen Tourismusbetriebe stehen dabei im
internationalen Wettbewerb", sagte Ploß der "Welt". "Die Kostenbelastung
für die Unternehmen in Deutschland ist derzeit hoch. Deshalb ist es
wichtig, Gebühren, Abgaben und Steuern für die Tourismusbranche zu
senken."
Bereits beschlossen ist eine stufenweise Senkung der
Entgelte von Anbietern für Pauschalreisen in den Deutschen
Reisesicherungsfonds, aus dem Urlauber im Fall einer Insolvenz ihres
Reiseanbieters unterstützt werden. Derzeit müssen die Unternehmen ein
Prozent des absicherungspflichtigen Umsatzes in den Fonds einzahlen. Ab
September dieses Jahres sind es 0,75 Prozent, ab November dann 0,5
Prozent. "Pauschalreisen sind im Insolvenzfall weiterhin abgesichert",
heißt es in dem Fünf-Punkte-Plan.
Eine weitere Maßnahme zielt auf
die Stärkung der Luftfahrtbranche. Airlines hatten in der Vergangenheit
Verbindungen in Deutschland mit dem Verweis auf hohe Steuern und
Gebühren an den Flughäfen gestrichen. "Um Deutschland auch für den
Luftverkehr wieder attraktiver zu machen, sollten
luftverkehrsspezifische Steuern, Gebühren und Abgaben gesenkt werden",
heißt es in dem Papier. Zudem soll die Visavergabe für Touristen und
Geschäftsreisende, die nach Deutschland wollen, erleichtert werden. "Für
das Jahr 2026 haben wir Mittel für die Digitalisierung der
Schengen-Visa im Haushalt eingestellt und kommen damit einem lange
geäußerten Wunsch der deutschen Unternehmen nach", sagte Ploß der
"Welt". "Insbesondere die Tourismus- und Messewirtschaft wird davon
profitieren."
Der Tourismus-Koordinator fordert außerdem die
Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit,
eine dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer für die Gastronomie auf sieben
Prozent sowie den Abbau vieler Dokumentations- und Berichtspflichten. In
dem Plan heißt es: "Unser Ziel ist es, statt auf regelmäßige
Nachweispflichten im Gastgewerbe vermehrt auf die Sanktionierung von
Verstößen und einen risikoorientierten Ansatz im Vollzug zu setzen, zum
Beispiel bei der Lebensmittelhygienedokumentation in der Gastronomie."
Quelle: dts Nachrichtenagentur