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Umzugsprämie für Senioren: Von Jung und Alt für gut befunden

Archivmeldung vom 08.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Immonet.de"
Bild: "obs/Immonet.de"

Wichtiger Impuls für den Wohnungsmarkt oder Altersdiskriminierung? Eine Prämie für Senioren, die zugunsten mehrköpfiger Familien ihre (zu) großen Wohnungen frei machen und eine kleinere beziehen, wurde in den vergangenen Wochen medial breit diskutiert - und von Interessenverbänden sowohl freudig begrüßt als auch empört abgelehnt. Und was denkt Otto-Normal-Bewohner? Immonet hat nachgefragt und beleuchtet, wie Familien und Senioren auf den Vorschlag reagieren. Das Ergebnis überrascht.

90 Quadratmeter für eine alleinstehende Rentnerin, 60 Quadratmeter für eine vierköpfige Familie - so sieht die Wohnraumverteilung nicht selten in Ballungsgebieten aus. Eine Situation, die IG Bau-Chefs Robert Feiger zu dem Vorschlag veranlasste, Rentnern eine staatliche Prämie von 5.000 Euro auszuzahlen, wenn sie ihre großen Wohnungen für mehrköpfige Familien frei machen. Die Prämie könnte Umzugs- und Maklerkosten decken und so den entscheidenden Impuls für einen Umzug geben - und schließlich eine für beide Gruppen angemessene Verteilung des Wohnraumes einläuten.

Die Skepsis kommt nicht von Seite der Senioren

Immonet hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut YouGov 1.005 Menschen online befragt, was sie von der Einführung einer solchen Prämie halten. Das für manchen vielleicht unerwartete Ergebnis: Eine Mehrheit von 51 Prozent befindet den Vorschlag für gut, 36 Prozent lehnen ihn ab. Nicht weiter überraschend ist, dass die Zustimmung in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen dabei mit 58 Prozent am höchsten ausfällt. Jedoch stehen die befragten Senioren oder "Bald-Senioren" in der Gruppe 55+ dem Vorschlag durchaus nicht besonders kritisch gegenüber: 52 Prozent stufen die Prämie positiv ein und liegen damit sogar leicht über dem Durchschnitt. Skeptisch sind vielmehr die 35- bis 44-Jährigen, sie stimmen nur zu 44 Prozent zu, abgelehnt wird der Vorschlag in dieser Gruppe von 40 Prozent. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Elterngeneration dieser Befragten akut von dem Vorschlag betroffen wäre.

Haben die Befragten Kinder unter 18 Jahren, steigt die Sympathie mit einer "Umzugsprämie" - kein Wunder, diese Teilnehmer wären häufig die Profiteure einer solchen Leistung. Befragte, mit einem Kind, befinden die Prämie zu 52 Prozent für gut, bei zwei Kindern steigt die Zustimmung auf 56 Prozent.

Auch die politische Gesinnung spiegelt sich in den Antworten wieder: So ist die Zustimmung unter den Wählern der Linken - soziale Gerechtigkeit steht weit oben auf der Agenda - mit 66 Prozent besonders hoch. Unter den Anhängern der FDP hingegen hält nur jeder Dritte eine Prämie für erstrebenswert, in dieser Gruppe sind die Verächter mit 54 Prozent in der Mehrheit - schließlich plädiert die Partei für einen sich selbst regulierenden Markt. SPD- und CDU-Wähler liegen mit 51 Prozent und 48 Prozent exakt bzw. nahe an der positiven Bewertung des Durchschnitts. Die Grünen-Wähler stehen dem Vorschlag mit 55 Prozent noch etwas aufgeschlossener gegenüber.

Über die Befragung: Die Umfragedaten wurden im Rahmen einer Online-Befragung des Marktforschungsinstitut YouGov im Zeitraum vom 03. März bis zum 05. März 2015 erhoben. Die Stichprobengröße betrug 1.005. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Quelle: Immonet.de (ots)

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