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Gates Foundation ruft zu sofortigem Handeln auf und gibt neue finanzielle Zusagen für die Klimaanpassung von Kleinbauern bekannt

Archivmeldung vom 07.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bill Gates (2020)
Bill Gates (2020)

Bild: Copyright by World Economic Forum swiss-image.ch/Photo by Sebastian Derungs / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0) /WB / Eigenes Werk

Die Bill & Melinda Gates Foundation hat sich heute dem Aufruf der afrikanischen Staats- und Regierungschefs angeschlossen, dass die Länder der Welt schnell mehr Finanzmittel für die Klimaanpassung bereitstellen sollten. Die Stiftung hat darüber hinaus zugesagt, selbst 1,4 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, um Kleinbauern dabei zu helfen, die unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.

Die Ankündigung erfolgte durch Mark Suzman, CEO der Gates Foundation, auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27).

Für viele Regionen der Welt bringt der Klimawandel eine noch nie dagewesene Ernährungs- und Wirtschaftskrise mit sich. Die Nahrungsversorgung und der Lebensunterhalt von mehr als zwei Milliarden Menschen beruhen auf kleinbäuerlichen Strukturen. Dennoch werden bislang weniger als 2 % der weltweiten Finanzmittel für den Klimaschutz dazu verwendet, kleine landwirtschaftliche Betriebe bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Gleichzeitig werden die zunehmende Häufung von extremen Wetterlagen und deren Auswirkungen die Ernährungs- und Wirtschaftskrise weiter verschärfen. Der Klimawandel wird damit auch die Ernährungssicherheit zunehmend gefährden, indem Erträge geschmälert werden und die Resilienz der Kleinbauern gegen Ernteausfälle sinkt.

„Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits verheerend. Mit jedem Moment, in dem die Welt zögert zu handeln, leiden mehr Menschen, und Lösungen werden immer komplexer und teurer", sagte Suzman. „Unser Engagement wird Kleinbauern unmittelbar dabei helfen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und resilienter zu werden. Es ist wichtig, dass dieser Klimagipfel klare Verpflichtungen formuliert, die den sofortigen und langfristigen Bedürfnissen gerecht werden. Die Staats- und Regierungschefs müssen dabei auf die Stimmen der afrikanischen Landwirte und Regierungen hören, um ihre Prioritäten zu verstehen und mit Nachdruck reagieren zu können."

Die Stiftung wird über einen Zeitraum von vier Jahren unmittelbare Maßnahmen und langfristige Initiativen finanzieren, um Kleinbauern in Subsahara-Afrika und in Südasien beim Aufbau von Resilienz und der Stärkung der Ernährungssicherheit zu unterstützen. Die Förderung wird Innovationen unter afrikanischer Führung ankurbeln, um eine Pipeline von klimaintelligenten Landwirtschaftsprojekten aufzubauen. Zudem wird sie neue Anwendungen digitaler Technologien und klimaintelligente Innovationen für die Tierhaltung der Kleinbauern fördern sowie Kleinbäuerinnen unterstützen, damit diese ihr volles Potenzial ausschöpfen können.

„Frauen im ländlichen Afrika sind das Rückgrat ihrer Ernährungssysteme, aber sie hatten noch nie den gleichen Zugang zu den Ressourcen, die sie benötigen, um ihr volles Potenzial zu erreichen oder Widerstandsfähigkeit gegen sich abzeichnende Klimabedrohungen aufzubauen", sagte Melinda French Gates, Co-Vorsitzende der Bill & Melinda Gates Foundation. „Da sich die Klimakrise beschleunigt, darf die entscheidende Rolle der Frauen in ihren Volkswirtschaften nicht länger übersehen werden. Mit der richtigen finanziellen und vertrieblichen Unterstützung könnten Kleinbäuerinnen an einem Tag mehr verdienen, als sie derzeit in einem Monat einnehmen. Dies würde letztlich die regionalen Lebensmittelsysteme grundlegend verändern und eine gesündere, nachhaltigere und finanziell abgesicherte Zukunft für Familien und Gemeinschaften auf dem gesamten Kontinent ermöglichen."

Um die Lebensbedingungen von Frauen auf dem Land in Subsahara-Afrika und in Südasien zu verbessern, vertieft die Stiftung ihre laufende Partnerschaft mit dem International Fund for Agricultural Development (IFAD). Ziel des IFAD ist es, Initiativen zu fördern, die Landwirtinnen stärken und die Innovationen an der Schnittstelle von Gleichstellung und Klimaanpassung unterstützen. Dafür soll die Klimaschutzfinanzierung erhöht werden, damit Frauen auf dem Land einen besseren Zugang zu den klimaintelligenten Ressourcen erhalten, die sie für die Stärkung ihrer Ernährungssysteme benötigen.

Um die Entwicklung neuer Anpassungsinnovationen zu beschleunigen, arbeitet die Stiftung weiterhin mit einer Allianz von Partnern zusammen, um das Budget für die Landwirtschaftsforschungspartnerschaft CGIAR zu verdoppeln. Die CGIAR-Initiative Excellence in Agronomy arbeitet mit afrikanischen Forschungsinstituten, lokalen Unternehmen und landwirtschaftlichen Organisationen zusammen. Gemeinsam nutzen die Partner Methoden wie Big Data, Analysen und digitale Plattformen, um Erkenntnisse zu erlangen, wie man Einkommen, Ernährungssicherheit und die Gesundheit der Ökosysteme in Gemeinschaften von Kleinbauern steigern kann.

„Die Klimakrise verursacht jeden Tag enormen Schaden, da sie Menschen und Volkswirtschaften ganzer Regionen gefährdet", sagte Bill Gates, Co-Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Foundation. „Mehr Mittel sind notwendig, um sicherzustellen, dass landwirtschaftliche und technologische Innovationen auf breiter Basis für gefährdete Gemeinschaften verfügbar sind und ihnen helfen können, sich an den Klimawandel anzupassen. Das würde Leben retten und den Menschen helfen, ihre ökonomische Teilhabe zu steigern."

Zusätzliche Investitionen, die in der heute bekanntgegebenen Zusage enthalten sind, werden Folgendes unterstützen:

  • Die Africa Adaptation Initiative (AAI) soll schnell eine Pipeline von klimaintelligenten Landwirtschaftsprojekten in 23 Ländern Afrikas aufbauen. Die Finanzierung wird gezielt die technischen Kapazitäten, die Planung und die Projektentwicklung unterstützen, die zur Umsetzung der Programme erforderlich sind.
  • Die Entwicklung neuer Anwendungen digitaler Technologien wird gewährleisten, dass Kleinbauern Klimabedrohungen vorhersehen und darauf reagieren können. Dazu gehört eine innovative Plattform für Wetternachrichten, die durch eine neue Partnerschaft zwischen der Kenya Agricultural and Livestock Research Organization (KALRO) und TomorrowNow entwickelt wurde und die den Landwirten in Ostafrika mittels Textnachrichten klimaintelligente Landwirtschaftsstrategien bereitstellt.
  • Von Afrika geleitete Innovationen zur Entwicklung von klimaintelligenten Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit und -produktivität, bei gleichzeitiger Reduzierung ihrer klimaschädlichen Emissionen. Dies wird in Partnerschaft mit dem kanadischen International Development Research Center (IDRC) geschehen.

Diese Finanzierung baut auf mehr als einem Jahrzehnt von finanziellem Engagement und der jüngsten Ankündigung der Stiftung während der Generalversammlung der Vereinten Nationen auf. Dort hat die Stiftung Finanzmittel von 100 Millionen US-Dollar bereitgestellt, um die aktuelle Nahrungsmittelkrise in Afrika und Südasien zu lindern und die zugrundeliegenden Ursachen anzugehen. Das neue Engagement baut außerdem auf früheren Finanzierungszusagen auf, die sich auf landwirtschaftliche Anpassungen konzentrieren und auf früheren Klimagipfeln angekündigt wurden:

  • 2021 auf der COP26: Bill & Melinda Gates Foundation verspricht 315 Millionen US-Dollar zur Unterstützung von Innovationen, die Kleinbauern dabei helfen, sich an Klimabedrohungen anzupassen
  • 2017 auf dem One Planet Summit: Bill & Melinda Gates Foundation stellt 300 Millionen US-Dollar (255 Mio. Euro) zur Verfügung, um Landwirten in Afrika und Asien bei der Bewältigung des Klimawandels zu helfen

Quelle: Bill & Melinda Gates Foundation (ots)

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