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Regierung und Luftfahrt-Industrie vereinbaren Klimaschutzkonzept

Archivmeldung vom 07.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Klimawandel 2020: Nachdem der kalte Sonnenzyklus begonnen hat, kühlt es auf der Erde stark ab - wieder nicht Menschgemacht...
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Bundesregierung hat sich mit den deutschen Fluggesellschaften über ein Vorgehen zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs verständigt. Demnach sollen nach einem Stufenplan schrittweise CO2-freie Treibstoffe eingeführt werden. Die "Welt" berichtet über die von mehreren Bundes- und Landesministerien mit den Wirtschaftsverbänden vereinbarte "Roadmap".

Dem Plan zufolge soll zunächst die Bundesregierung die Grundlagen für eine sogenannte PtL-Industrie schaffen. Das Kürzel steht für "Power to Liquids" und bezeichnet ein Verfahren zur Herstellung flüssiger Kraftstoffe auf Basis von Wasserstoff. Dieser klimaneutrale Energieträger wird mittels Elektrolyse aus Wasser hergestellt. Der ebenfalls benötigte Kohlenstoff soll perspektivisch aus dem Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) hergestellt werden, das man aus der Umgebungsluft herausfiltern will.

"Mit dem Umstieg auf strombasiertes Kerosin können wir im Luftverkehr Millionen Tonnen an CO2-Emissionen einsparen", erklärte der federführende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Sein Ministerium beauftragte bereits das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), mit Partnern aus Forschung und Industrie eine Produktionsanlage zu konzeptionieren, "damit wir den Kraftstoff wirtschaftlich produzieren und schneller in den Einsatz bringen können", so Scheuer in einer schriftlichen Stellungnahme. "Unser Ziel ist es, klimaneutral zu fliegen." Wie bereits im Klimaschutzgesetz des Bundes vorgesehen, soll 2026 in einem ersten Schritt dem Kerosin 0,2 Prozent nachhaltiger Treibstoff beigemischt werden. Bis 2030 soll die verbindliche Mindestquote dann auf zwei Prozent steigen. Dafür sollen 200.000 Tonnen nachhaltiges Kerosin hergestellt werden. Diese Menge sei "ein realistischer erster Schritt, der keineswegs zu klein ausfällt", erklärte der Vorstandschef von BP Europa, Wolfgang Langhoff, der als Vorstandsvorsitzender des Mineralölwirtschaftsverbandes an den Gesprächen beteiligt war.

Diese Menge Kerosin "ermöglicht die Dekarbonisierung von etwa einem Drittel aller deutschen Inlandsflüge bis 2030". Dem Vernehmen nach will die Bundesregierung den Aufbau von Produktionsanlagen für strombasiertes Kerosin mit einer Milliarde Euro unterstützen. Die hohen Kosten des grünen Kerosins sollen nicht zulasten der Passagiere oder der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrtindustrie gehen. Diskutiert wird derzeit, die Produktion des klimaneutralen Treibstoffs staatlich zu subventionieren. Alternativ könnten die Airlines für die höheren Kosten der Kerosin-Beschaffung auch durch eine Umwidmung der Luftverkehrssteuer kompensiert werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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