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Endgültige Entsorgung des DDR-Geldes jährt sich zum 20. Mal

Archivmeldung vom 13.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
DDR Mark
DDR Mark

Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0425-023 / Lehmann, Thomas / CC-BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Es ist ein Jubiläum der besonderen Art in der Währungsgeschichte Deutschlands: Nachdem im Vorfeld der deutschen Wiedervereinigung bereits zum 1. Juli 1990 die D-Mark Einzug in die Konten und Geldbeutel der DDR-Bürger gehalten hatte, überlebte das Papiergeld der DDR diesen Tag noch um mehr als ein Jahrzehnt - eingemauert in einer Untertageanlage bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt.

Erst 2002 wurden die letzten Scheine durch die KfW aus dem Stollensystem herausgeholt und endgültig entsorgt. Ende Juni jährt sich diese Aktion nun zum 20. Mal.

Nach der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion 1990 zeichnete die Nachfolgerin der Zentral- und Notenbank der DDR - die Staatsbank Berlin -für die Entsorgung der nicht mehr als Zahlungsmittel gültigen Bargeldbestände der DDR verantwortlich. Das Münzgeld wurde zur Metallgewinnung eingeschmolzen und an die Industrie verkauft. Die Banknoten, insgesamt 3.000 Tonnen, wurden in die unterirdischen Stollen in Halberstadt eingelagert, um dort zu verrotten. Dieses Prinzip hatte die DDR-Staatsbank bereits zuvor erfolgreich angewandt. Die Förderbank KfW war bei der Währungsumstellung selbst nicht involviert, wurde aber 1994 nach der Fusion der Staatsbank Berlin auf die KfW deren Rechtsnachfolgerin und damit Eigentümerin der unter Tage eingelagerten Scheine.

Bis zum Jahr 2001 ergaben sich bei regelmäßigen Kontrollen der KfW vor Ort in Halberstadt keine Zweifel an einer sicheren Einlagerungssituation. Im Juli 2001 wurde ein Einbruch im Stollen entdeckt und erstmals wurde klar: Entgegen der Annahme der Staatsbank war das DDR-Papiergeld nur teilweise verrottet. Aus Sicherheitsgründen und nach Prüfung mehrerer möglicher Verfahren entschloss sich die KfW, die Geldscheine endgültig zu vernichten.

Im März 2002 begann die KfW vor Ort in der Untertageanlage Halberstadt mit der Entsorgung des DDR-Geldes. Nach dem vollständigen Aufbruch der Stollenabschlusswände wurde das mit Sand und Kies vermischte Geld per Radlader aus den insgesamt 300 Meter langen Stollen befördert. Unter Tage wurden in einem Trommelsieb die Scheine von Sand und Kies gereinigt und in Container à 33 Kubikmeter Fassungsvermögen gefüllt. Insgesamt 298 LKW-Ladungen wurden zur Müllverbrennungsanlage BKB Buschhaus überführt und dort endgültig vernichtet. Nach Auslagerung und Verbrennung der Scheine gibt es seit Ende Juni 2002 keinen Anziehungspunkt mehr, der Menschen zu einem illegalen und gefährlichen Eindringen in die Untertageanlage bei Halberstadt reizen könnte.

Die Geschichte des eingelagerten DDR-Gelds hat der Historiker und KfW-Mitarbeiter Marc Zirlewagen in dem e-Book "Der Schatz von Halberstadt" aufgearbeitet, das hier kostenlos zum Download zur Verfügung steht: Das Ende des DDR-Papiergelds: Über den Schatz von Halberstadt | KfW Stories

Quelle: KfW (ots)

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