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SPD-Chef Gabriel: Steinbrück ist die Nummer eins

Archivmeldung vom 03.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Peer Steinbrück (2011) Bild: http://www.dts-nachrichtenagentur.de / de.wikipedia.org
Peer Steinbrück (2011) Bild: http://www.dts-nachrichtenagentur.de / de.wikipedia.org

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat klargemacht, dass er sich hinter Kanzlerkandidat Peer Steinbrück als Nummer zwei der SPD sieht. "Ich habe eine dienende Rolle", sagte er in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Sein Job sei es, dafür zu sorgen, dass Steinbrück einen optimalen Wahlkampf führen könne und ein exzellentes Ergebnis bekomme. "Im Wahlkampf und als Kanzler gibt es eine klare Nummer eins. Und die heißt Peer Steinbrück", sagte der SPD-Chef.

Gabriel bestritt Differenzen zwischen der Partei und ihrem Kanzlerkandidaten. "Peer Steinbrück und die SPD werden bei der entscheidenden Frage, mit welchem Programm treten wir 2013 an, den gleichen Herzschlag haben", sagte er. Dass er im Parteivorstand selbst von den Parteilinken zum Kanzlerkandidaten gewählt worden sei, habe Steinbrück "allerdings wohl selbst überrascht", sagte Gabriel weiter.

Für den SPD-Parteitag im Dezember sagte er "ein überwältigendes Votum" für Steinbrück voraus. Er sehe auch nicht die Gefahr, dass Steinbrück an Strahlkraft verliere, weil er zu sehr auf die Befindlichkeiten der SPD Rücksicht nehmen müsse. "Bei Peer Steinbrück gibt es genetische Barrieren, die verhindern, dass er weichgespült wird. Er ist einer mit Ecken und Kanten, und das ist gut so", sagte Gabriel. Zwar habe Steinbrück die SPD nach der Wahlniederlage von 2009 schärfer kritisiert, als es viele andere Sozialdemokraten getan hätten. Aber auch er selbst habe, als er Parteichef geworden sei, den Zustand der SPD mit klaren Worten beschrieben. "Dagegen ist die Kritik von Peer Steinbrück an der SPD ein laues Lüftchen", sagte Gabriel.

SPD-Frauen wollen halbes Kabinett Steinbrück stellen

Die Frauen in der SPD haben ihren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück dazu aufgefordert, sein Regierungsteam zur Hälfte mit Frauen zu besetzen. "Das Regierungsteam der SPD muss das Thema Gleichstellung glaubwürdig widerspiegeln. Wir setzen auf ein paritätisches Team aus Frauen und Männern", sagte Elke Ferner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), der "Welt am Sonntag". "Wir haben genug Frauen, die für Ministerämter und auch für klassische Ressorts zur Verfügung stehen. Diese Frauen müssen wir nicht mit dem Lasso fangen gehen." Die Frauen in der SPD erwarteten von Steinbrück ein "Bewusstsein für Gender-Themen", sagte Ferner, die auch stellvertretende Fraktionschefin ist. Sie kündigte an, der Kanzlerkandidat werde in drei Wochen den Vorstand der ASF aufsuchen. "Da werden wir unsere Erwartungen an ihn formulieren und, so denke ich, umgekehrt", sagte Ferner: "Wir müssen ja nicht in allen Punkten konform gehen, aber ein Bewusstsein für Gender-Themen erwarten wir natürlich schon. Steinbrück wird uns da sicher nicht enttäuschen." Dessen Art sei "vielleicht nicht jedermanns Sache, aber gewiss kein Problem speziell von Frauen", sagte Ferner. Steinbrücks Ehefrau, betonte Ferner, habe "stets gearbeitet, und ist nicht dem Hausfrauenmodell gefolgt. Er hat zwei erwachsene Töchter, weiß also um die Probleme von Frauen. All das ist bei ihm nicht aufgesetzt."

Die SPD muss nach Auffassung von Ferner "die Gleichstellung zu ihrem Kernanliegen im Wahlkampf machen". Ferner sagte der "Welt am Sonntag": "Leider ist es der Union gelungen, sich mit Frau Merkel und Frau von der Leyen ein frauenfreundliches Image zu geben. Damit darf sich die SPD nicht abfinden. Wie wir uns hier aufstellen, entscheidet über die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft."

Umfrage: Merkel durchsetzungsfähiger und glaubwürdiger als Steinbrück

Der designierte Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, hat im direkten Vergleich mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) deutlich das Nachsehen. Laut einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus" halten die Bundesbürger Merkel für sympathischer, durchsetzungsfähiger und glaubwürdiger als Steinbrück. Die Kanzlerin gilt auch als kompetenter in der Europapolitik und bei der Sicherung der Sozialsysteme. Ihr Herausforderer kann allerdings in der Wirtschafts- und Finanzpolitik punkten. Merkel kann sich in hohem Maße auf die Wähler im Osten Deutschlands stützen und kommt bei Frauen besser an als Steinbrück.

In der Kanzlerfrage hat Merkel den Abstand zu Steinbrück ausgebaut. Wollten Ende September im Fall einer Direktwahl noch 46 Prozent der Befragten für Merkel und 37 Prozent für Steinbrück stimmen, wollen der aktuellen Emnid-Umfrage zufolge 51 Prozent Merkel und 26 Prozent Steinbrück ihre Stimme geben. Im Osten kann Merkel mit 60 Prozent, Steinbrück nur mit 18 Prozent rechnen. 58 Prozent der Befragten halten Merkel für durchsetzungsfähiger als Steinbrück (24 Prozent), 48 Prozent halten sie für glaubwürdiger und 50 Prozent für sympathischer als ihren Herausforderer. Dieser gilt 29 Prozent als sympathischer und 21 Prozent als glaubwürdiger als Merkel. Bei den Wählerinnen liegt Steinbrück noch weiter im Hintertreffen: 56 Prozent der Frauen halten Merkel für sympathischer und 49 Prozent für glaubwürdiger. Nur 23 Prozent der Frauen finden Steinbrück sympathischer und 19 Prozent glaubwürdiger.

Die meisten Wähler billigen Merkel auch eine größere Kompetenz als Steinbrück zu. In der Wirtschafts- und Finanzpolitik halten allerdings 42 Prozent der Befragten den SPD-Herausforderer für kompetenter, 37 Prozent Merkel.

Im Osten dagegen hat Merkel auch in der Wirtschafts- und Finanzpolitik die Nase vorne. 49 Prozent der Wähler in den neuen Ländern sehen sie als kompetenter an. Steinbrück kommt hier auf 31 Prozent.

In der Europa-Politik deklassiert Merkel Steinbrück. 62 Prozent halten sie hier für kompetenter als Steinbrück, nur 17 Prozent diesen für fähiger. Selbst in der SPD liegt Merkel bei der Europa-Politik mit 60 Prozent deutlich vor ihrem SPD-Herausforderer, der nur auf 28 Prozent kommt.

Merkel trauen die Bundesbürger auch mehrheitlich mehr Kompetenz bei der Sicherung der Sozialsysteme zu. Hier liegt sie mit 40 Prozent vor Steinbrück mit 31 Prozent.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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