Subventionen des Bundes steigen deutlich auf 78 Milliarden Euro
Das Volumen der Finanzhilfen und Steuervergünstigungen des Bundes für bestimmte Branchen und Unternehmen soll von 45 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf rund 77,8 Milliarden Euro im Jahr 2026 steigen. Das geht aus dem 30. Subventionsbericht hervor, über den die "Rheinische Post" in ihrer Mittwochausgabe berichtet.
Demnach soll das Subventionsvolumen auch 2025 bereits 77,6 Milliarden
Euro betragen. Das Bundeskabinett soll den Bericht des
Bundesfinanzministeriums an diesem Mittwoch billigen. Den starken
Anstieg des Subventionsvolumens führt das Ministerium vor allem darauf
zurück, dass der Bund seit 2024 die Kosten der Umlage zur Förderung der
erneuerbaren Energien - die EEG-Umlage - übernimmt. Die Stromverbraucher
seien dadurch allein 2024 um 18,5 Milliarden Euro entlastet worden.
Die
direkten Finanzhilfen des Bundes für Unternehmen und Branchen liegen
dem Bericht zufolge in den Jahren 2024, 2025 und 2026 in etwa konstant
bei 59 Milliarden Euro. Bei den Steuervergünstigungen erhöht sich das
Volumen 2025 gegenüber 2024 um gut eine Milliarde Euro auf 19,4
Milliarden. 2026 soll diese Summe wieder auf 18,4 Milliarden sinken.
Das
Ministerium weist darauf hin, dass in dem Bericht die Ist-Zahlen der
Jahre 2023 und 2024 mit den geplanten Soll-Zahlen 2025 und 2026
verglichen werden. "Die Erfahrung vergangener Berichte zeigt, dass die
tatsächliche Verausgabung der Finanzhilfen (Ist-Zahlen) deutlich
niedriger liegt als die Veranschlagung (Soll-Zahlen)." Dies sei auch für
2025/26 zu erwarten.
Förderschwerpunkte seien Impulse für den
ökologischen und digitalen Wandel und soziale Aspekte. Dazu gehörten
Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Verkehrs und Gebäudebestands, zur
Förderung des Wasserstoffhochlaufs, der Mikroelektronik und des sozialen
Wohnungsbaus. Rund 90 Prozent des Finanzhilfevolumens trage zu den
Umwelt- und Klimaschutzzielen bei.
"Infolge einer Reihe von
Schocks und struktureller Herausforderungen befand sich die deutsche
Wirtschaft in den letzten beiden Jahren in einer Rezession. Es bestehen
massive Investitionsbedarfe mit Blick auf den Erhalt und die
Modernisierung öffentlicher Infrastruktur sowie im Kontext der
Dekarbonisierung und der Wirtschafts- und Versorgungssicherheit", heißt
es im Subventionsbericht.
Andererseits müsse der Haushalt
konsolidiert werden. "Die Subventionspolitik steht im Spannungsfeld
zwischen Investitionsbedarf und Konsolidierungserfordernis."
Insbesondere die Subventionen müssten überprüft werden. Hier seien alle
Ministerien aufgefordert, ihren Beitrag zu notwendigen Einsparungen zu
leisten, so das Finanzministerium.
Quelle: dts Nachrichtenagentur