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Hüftgelenke aus Metall sehr fehleranfällig

Archivmeldung vom 14.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hüftimplantat im Röntgen: Metall ist schlechtestes Material. Bild: Wikimedia
Hüftimplantat im Röntgen: Metall ist schlechtestes Material. Bild: Wikimedia

Künstliche Hüftgelenke aus Metall haben eine viel höhere Ausfallrate als andere Optionen und sollten nicht implantiert werden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Bristol gekommen. Die Daten des weltgrößten Registers über Hüftgelenk-Implantate beweisen eindeutig die hohen Versagensraten. Das Risiko ist für Frauen, junge Menschen und große Implantate am höchsten. Die Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) hat infolge bei großen Implantaten aus Metall bereits jährliche Überprüfungen angekündigt.

Künstliche Hüftgelenke gelten als einer der großen Erfolge der modernen Medizin. Sie stellen die Beweglichkeit wieder her und verringern die Schmerzen. Bei allen Implantaten gibt es jedoch das Risiko eines Versagens. Das neue Gelenk kann sich lösen und durch die Abnützung verschieben. Die in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichte Studie wies nach, dass manche Implantate eher versagen als andere. Hüftgelenkimplantate gibt es aus verschiedenen Materialien wie Metall, ganz aus Keramik oder Metall und Plastik.

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 402.051 Hüftimplantationen, die im "National Joint Registry of England and Wales" verzeichnet sind. Insgesamt versagten 6,2 Prozent der künstlichen Hüftgelenke aus Metall innerhalb von fünf Jahren. Im gleichen Zeitraum versagten nur 1,7 Prozent der Implantate aus Metall-Plastik-Kombinationen und 2,3 Prozent der Implantate aus Keramik. Die Risiken für Frauen waren größer als für Männer. Die Revisionsraten waren bei Frauen bis zu vier Mal höher, wohingegen bei Männern dreimal öfter ein Komplettersatz für das Implantat nötig war.

Trend weg vom Metall

Größere Implantate standen in einem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko von Metall auf Metall. Ein Millimeter mehr an Implantatkopf-Größe entsprach dabei einem um zwei Prozent erhöhten Risiko einer Revision. Implantate aus Keramik schnitten auch bei einem größeren Durchmesser besser ab. Die Risiken waren auch bei jungen Patienten erhöht. Bedenken wurden vor zwei Wochen laut BBC auch laut, als die MHRA bekannt gab, dass manche Patienten jährlich zu einem Bluttest gehen sollten. Es wird angenommen, dass winzige Stücke des Metalls vom Implantat abbrechen und dann ins Blut gelangen. Von den Folgen, die von Schädigungen von Muskeln und Knochen bis hin zu neurologischen Probleme reichen können, dürften allein in England 49.000 Patienten mit großen Hüftimplantaten betroffen sein.

Die Anzahl der Patienten, die reine Metallimplantate erhalten, ist in den vergangenen Jahren in Großbritannien rapid gesunken. 8.072 wurden 2008 implantiert, 2011 waren es nur noch 673. In Amerika besteht rund ein Drittel der Implantate aus Metall. Art Sedrakyan vom Weill Cornell Medical Collegehttp://www.britishhipsociety.com betont, dass viele fehlerhafte Produkte auf den Markt kommen können, da es lange dauere bis ein Versagen des Implantats offensichtlich werde. "Wir haben mehr als 500.000 Patienten mit reinen Metallprotesen in Amerika und mehr als 40.000 in Großbritannien, die über ein erhöhtes Risiko verfügen. Die unvermeidbare Folge werden weitere chirurgische Eingriffe sein."

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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