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Lebensmittelpestizide - Rückstände für Kinder zu hoch?

Archivmeldung vom 05.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei Einhaltung oder gar Überschreitung von erlaubten Rückstands-Höchstmengen von Pestiziden in Lebensmitteln ist ein Gesundheitsrisiko für Verbraucher nicht vorhanden, da die Höchstmengen keine Risikoschwelle darstellen, sondern (nur) die maximale Rückstandsmenge abbilden, die bei der konventionellen Produktion bei Einhaltung der guten fachlichen Praxis zu erwarten ist.

So oder ähnlich wird oft von offizieller Seite aus kommentiert, wenn es um die Bewertung von Pestizidbelastungen in Lebensmitteln geht. Demgegenüber belegt eine neue englischsprachige PAN Germany Publikation "The Myth of Safe Fruit and Vegetables", dass derzeitig erlaubte Rückstands-Höchstmengen von bestimmten Pestiziden ein Risiko für Kinder darstellen können. Die Berechnungen zeigen bei 13 ausgewählten Lebensmitteln wie Äpfeln, Trauben und Erdbeeren 60 "unsichere" Höchstmengen. Sie überschreiten die Menge, die ein Kind ohne Gesundheitsrisiko an einem Tag zu sich nehmen darf.

Die neue Europäische Verordnung (396/2005) zur Harmonisierung der Pestizid-Rückstands-Höchstmengen in Lebensmitteln, die vor rund einem Jahr in Kraft trat, verspricht eine Verbesserung. Dem Schutz von Kindern und des ungeborenen Leben wird zukünftig ein höheres Gewicht beigemessen. Dennoch bleiben wesentliche Fragen offen, denn die von PAN überprüften Werte sind in der EU bereits harmonisiert. Ob und wann sie zukünftig nach der neuen Verordnung überprüft werden, ist unklar.

Eine weitere ungeklärte Frage ist, welche Verzehrsgewohnheiten von welchen europäischen Mitbürgern zukünftig beim Festsetzen einheitlicher Rückstands-Höchstmengen herangezogen werden sollen. Es gibt nur in wenigen Ländern aktuelle Studien zu den Ernährungsgewohnheiten, insbesondere von Kindern, und die bekannten Daten zeigen deutliche regionale Unterschiede. In der neuen Publikation werden diese am Beispiel des Apfelkonsums von Kindern dargestellt.

PAN Germany fordert die verantwortlichen Stellen auf, zügig eine Neubewertung der bereits bestehenden einheitlichen Rückstands-Höchstmengen in Angriff zu nehmen und dabei konsequent den Gesundheitsschutz von empfindlichen Gruppen Vorrang zu geben. Dabei müssen die Ernährungsgewohnheiten aller Regionen in der EU berücksichtigt werden.

Das 12-seitige Briefing "The Myth of Safe Fruit and Vegetables" steht als PDF-Download unter http://www.pan-germany.org/download/myth_safe_fruit_and_vegetables.pdf sowie auf der neuen Homepage zu Pestizidrückständen: http://www.pesticide-residues.org zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung PAN Germany

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