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Liebe geht DOCH durch den Magen: Das Kaffee-Orakel – oder: Die Bedeutung des Mythos im Alltag moderner Frauen, unter besonderer Berücksichtigung ihres Liebeslebens

Archivmeldung vom 26.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Herbert Jost-Hof
Grafik: Herbert Jost-Hof

Es ist schwer und langwierig, den Menschen zu finden, der wirklich zu einem passt. Wenn es dann endlich gelungen ist, möchte man von seiner Umwelt dafür Glückwünsche entgegennehmen … leider jedoch sehen manche Teile dieser Umwelt die Qualitäten der auserwählten Person aber in anderem Licht.

Du bist natürlich längst alt genug, um zu wissen, was Du tust, auch und gerade in Liebesdingen. Dass Du ein Treffen mit ihm arrangiert hast, bei dem auch – ganz zufällig – Deine Freundin Victoria, kurz „Vicky“, anwesend ist, hat also ganz gewiss nichts mit persönlicher Unsicherheit zu tun. Es ist eher eine Mischung aus zusätzlichem Test und demonstrativer Angabe. Denn Du bist stolz auf Dich, Du bist glücklich … und Du möchtest andere gleichermaßen an Deinem Glück teilhaben lassen und Applaus von ihnen bekommen, wobei sie nach Möglichkeit auch noch vor Neid grün anlaufen sollten.

Er IST aber auch süß! Patrick heißt er, was Du bereits himmlisch findest. Nicht, dass Du zu diesem Namen irgendeine besondere Beziehung hättest. Doch nun, da Du ihn kennengelernt hast, bist Du der Meinung, seine Eltern hätten ihn gar nicht irgendwie anders nennen können und „Patrick“ erscheint Dir als die völlig natürliche Bezeichnung extremer Perfektion, innen wie außen.

Er sieht gut aus. Das bedeutet natürlich: Er entspricht ganz Deinem bevorzugten Beuteraster, zu dem wuschelige blonde Haare und zart schmelzende rehbraune Augen gehören. In diesem Fall werden sie betont von Wimpern, die so lang und dicht sind, dass jede zweite Frau (Du selbst eingeschlossen) dafür morden würde, ebensolche zu besitzen.
Dann ist da dieser überaus küssenswerte Mund, der dieses Killerlächeln produzieren kann. Das allein würde ja nun schon reichen, Dich schwach zu machen. Und sogar seine Hände sind perfekt.

Es ist immer so eine Sache mit den Händen, es gibt nicht viele Männer, die wirklich attraktive Hände haben. Er aber schon. Genau genommen findest Du Patricks Hände sogar ausgesprochen sinnlich.
Der Rest seines Körpers ist bestens proportioniert und gemeinhin größtenteils unter wohl gewählter Kleidung verborgen. Ja, er hat sogar Geschmack und er achtet auf seine Erscheinung, gerade genug, um zu gefallen, ohne dabei zu selbstverliebt zu wirken.

Außerdem sind seine Manieren vorbildlich. Das will schon etwas heißen heutzutage. Seine Stimme ist markant und wahlweise sanft oder stark und selbstbewusst. Jedes Wort, dass er ihr zu sagen erlaubt, ist eine kleine Offenbarung, selbst wenn es nur „ … und wir sehen uns dann später“ ist. Genau mit diesen Worten zu Dir verabschiedet er sich nun, nachdem er Dir und Vicky für diese wunderbare gemeinsame Stunde gedankt hat. Er geht. Du schaust ihm nach und denkst: „Was habe ich für ein Glück!“

Die Tür des Cafés schließt sich hinter Patrick. In diesem Augenblick reißt Dich Victorias Stimme aus Deiner amourösen Verneblung mit den geradezu empört klingenden Worten: „Das KANN doch nicht dein Ernst sein!“
Dir gefällt weder, was sie sagt, noch wie sie es sagt. Das kommt für Dich sehr überraschend und muss erst einmal verdaut werden. Um Zeit zu gewinnen und wieder einen etwas leichteren Ton in die Konversation zu bringen, sagst Du: „Nein, das ist nicht mein Ernst. Das ist mein Patrick. MEIN Patrick. Und, ist er nicht himmlisch?“

Vickys Antwort steht in großen Lettern quer über ihr Gesicht geschrieben, sie muss sie nicht auch noch aussprechen. Es ist ein eindeutiges „NEIN!“ oder sogar ein „Nein, du dummes Huhn!“ Das, findest Du, hast Du nicht verdient und Patrick auch nicht. Also wappnest Du Dich, Euer beider Ehre zu verteidigen. Doch bevor Du zu eigentlich unter diesen Umständen angebrachten Mitteln greifst, wie etwa, Victoria die Freundschaft aufzukündigen, indem Du ihr den kleinen verbliebenen Rest der Sahne vom Obstboden in den Ausschnitt applizierst, reißt Du Dich zusammen (um Eurer Freundschaft willen) und fragst so ruhig, wie es Dir noch möglich ist: „Hättest Du wohl die Güte mir zu sagen, was Dir an ihm nicht passt?“

Dein Gegenüber rollt mit den Augen. „GOTT!“ meint sie dann und legt in dieses eine Wort jegliche Empörung, derer sie fähig ist.
Das steht ihr eigentlich nicht zu. Erstens sowieso nicht, zweitens sollte sie als größtenteils völlig Ungläubige nicht höhere Mächte zitieren, egal zu welchem Zweck.
Hinzu kommt, dass ihr Tonfall exakt der Deiner früheren Chemielehrerin gleicht, die in besonderen Fällen ihre Schülerinnen und Schüler mit dem Satz „Kindchen, bist Du VON SINNEN?“ zu beleidigen pflegte. Einmal hatte es Dich getroffen und Du hast es ihr bis zu diesem Tag nicht verziehen.
So fällt Deine Antwort an Vicky ebenso kurz aus und es schwingt deutlich Aggression in ihr: „Was?“

Deine Freundin (wer weiß in diesem Moment, wie lange noch?) holt tief Luft, beugt sich dann zu Dir über den Tisch und zischt: „Sag' mal, hat dir deine Mutter gar nichts beigebracht? - Da !“ und ein extrem spitz wirkender Zeigefinger deutet auf Patricks Kaffeetasse, die noch immer auf dem Tisch steht.
Du folgst dem Zeichen, verstehst es aber nicht und zuckst die Achseln. Victoria seufzt.

„Männer und Kaffee … nie gehört? Das Kaffee-Orakel? Nein?“
„Nein“, sagst Du und weigerst Dich entschieden innerlich, Dir deshalb dumm vorzukommen.
„Gut. Dann muss ich dich mal aufklären. Also: Trinkt ein Mann seinen Kaffee schwarz und bitter, ist Vorsicht geboten. Trinkt er ihn schwarz mit Zucker, ist er okay … der Mann. Zucker und ein wenig Milch ist noch akzeptabel. Aber Zucker und VIEL Milch – unmöglich!“, ihr Gesicht verzieht sich in Abscheu.
Hatte Patrick so viel Milch in seinem Kaffee? Du wirfst einen Blick in seine Tasse: Ja, zugegeben, es sieht eher nach Milch mit Kaffee aus als umgekehrt.

„Das ist doch Quatsch“, stellst Du fest. „Wenn das alles alles ist, was du an ihm auszusetzen hast, bin ich beruhigt.“
„Ach? - Solltest du aber nicht sein. Weißt du, wo ich DAS zuletzt gesehen habe?“, will Vicky wissen und wenn sie SO fragt, weißt Du nicht, ob Du es wissen willst. Du schüttelst einfach nur mit dem Kopf.
„Hans-Peter!“ lautet die Antwort und sie spuckt diesen Namen gewissermaßen in den Raum.

Das ist ernst. Denn Hans-Peter, ein Ex- Eurer gemeinsamen Freundin Sina, ist nun in der Tat unbestritten das mieseste Exemplar der Spezies „Mensch“, das jemals eine Hose getragen hat. Trotzdem, findest Du und schüttelst erst innerlich den Kopf, dann auch tatsächlich, ist das kein Argument, auch wenn die Erwähnung von Hans-Peter aufgrund seiner Qualitäten als abschreckendes Beispiel Dich nicht ganz kalt lässt.

„Das ist doch alles Aberglaube und Mummenschanz. Um genau zu sein“, ereiferst Du Dich, „ist es sogar so etwas wie die Fortsetzung von Im-Kaffeesatz-Lesen mit anderen Mitteln. Ich bin ziemlich verwundert, dass jemand wie DU mit solch einem Zeug kommt.“
Vicky produziert ein leicht beleidigtes Gesicht. „Erfahrungswerte. Früher hieß das 'gesunder Menschenverstand', heute heißt es 'Empirie'. Auch für dich wird die Erde sich nicht eine Scheibe verwandeln, egal wie sehr du es dir wünschst.“

Doch nein, das beeindruckt Dich nicht. „Patrick ist überhaupt nicht mit solchen albernen Maßstäben zu messen“, stellst Du klar. „Ich lass' mir doch nicht den einzigen vernünftigen Mann in zwölf Jahren durch solche unausgegorenen Mythen kaputt reden.“
„Bitte“, erwidert Deine Freundin mit einer gönnerhaften Handbewegung, „bitte, wie du meinst. Ich bin deine Freundin, deshalb musste ich dich warnen. Mach' damit, was dir beliebt.“

Ja, denkst Du, genau das habe ich vor … und Du ziehst bereits in Deiner Phantasie am Seil der Spülung, die Dich von dieser ganzen Geschichte befreien soll, während Du mit einem überlegenen Lächeln „Danke sehr“ sagst.
„Wir werden ja sehen“, meint Victoria, die IMMER das letzte Wort haben muss.

(Fortsetzung folgt)

Text von Herbert Jost-Hof

Passend zur Kolumne von Herbert Jost-Hof folgen hier nun zwei Rezepte, eines davon vegan.

Eierlikör - Café

Rezept für 4 Portionen
Zutaten

100 ml Schlagsahne, (1/2 Becher )
100 ml Eierlikör
4 Tassen heißer Kaffee
2 EL Schokoladenraspel
etwas Kakaopulver, zum Bestäuben

Zubereitung:

Sahne steif schlagen. Tassen mit heißem Wasser ausspülen, Eierlikör einfüllen und mit heißem Kaffee aufgießen. Je einen gehäuften Esslöffel Schlagsahne auf den Kaffee geben. Mit Schokoladenraspeln bestreuen, etwas Kakao darüber sieben.

Arbeitszeit: ca. 15 Min.

Bananen - Kaffee - Marmelade

Rezept für 1 Portion
Zutaten

1 kg Banane(n), in Scheiben geschnittene
1 Liter Orangensaft
1 Liter Kaffee gekochter, schwarzer, evtl. gesüßter
600 g Rohrohrzucker oder original Sharkara Zucker
4 Pck. Vanillezucker

Zubereitung:

Alle Zutaten in einen Topf geben und kochen lassen. Die Hitze verringern und so lange weiterkochen lassen, bis die Bananen richtig weich sind - evtl. pürieren. Dann so lange die Temperatur weiter reduzieren, bis alles dickflüssig ist. Das kann etwas dauern. Wichtig: Umrühren nicht vergessen, da die Masse leicht anbrennt.

Anschließend in vorbereitete Gläser füllen, zuschrauben und die Gläser auf den Kopf stellen, damit diese Vakuum ziehen.

Die Marmelade soll sehr gut auf frischen Brötchen schmecken.

Arbeitszeit: ca. 20 Min.

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