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Vertuschung unterm "Tierwohl"-Label: ARIWA fordert stattdessen jetzt den Ausstieg aus der Tierhaltung einzuleiten

Archivmeldung vom 28.05.2025

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kotverschmierte Sauen auf Betonspaltenboden - Tierwohl? Bild: Animal Rights Watch e.V. Fotograf: Animal Rights Watch e.V.
Kotverschmierte Sauen auf Betonspaltenboden - Tierwohl? Bild: Animal Rights Watch e.V. Fotograf: Animal Rights Watch e.V.

ZDF frontal hat über weitere drei vermeintliche "Tierwohl"-Schweineställe berichtet, die durch umfangreiche Undercover-Aufnahmen belastet werden. Die Bilder der Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) aus derzeit insgesamt 21 Betrieben sind für viele Menschen schwer zu ertragen. Sie zeigen ein systematisch trostloseres Bild als die Werbung der Fleischindustrie an der Frischetheke und im Internet.

ARIWA fordert statt Ausflüchten, Verharmlosungen und Gegenangriffen nun eine ernsthafte Debatte über das Tierleid, das auch in sogenannten "Tierwohl"-Betrieben unvermeidbar ist.

Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL hat bereits am Wochenende mit der Veröffentlichung der Bilder begonnen. "Seitdem versuchen die Tierhalter*innen, vom Elend der Schweine in ihren Ställen abzulenken", sagt Anna Schubert, Agrarreferentin bei ARIWA. "Wir werden mit absurden Behauptungen unglaubwürdig gemacht und an den Pranger gestellt - dabei sind wir nur die Überbringer der schlechten Botschaft. Wir können nichts dafür, dass überforderte Landwirt*innen ihre Schweine schlagen oder elendiglich verrecken lassen, dass abertausende Tiere ein kurzes, schmerzhaftes Dasein in ihrem eigenen Kot fristen, und dass das Fleisch am Ende trotzdem sogar noch regulär mit hübschen Tierwohl-Siegeln verkauft wird."

"Es geht uns nicht um die Schuld vermeintlich schwarzer Schafe", betont Anna Schubert. "Das System Tierhaltung funktioniert einfach nicht. Wir prangern niemanden an: Die Tierhalter*innen sind nur Rädchen im Getriebe der Tierwohl-Lüge, die alle nur zu gerne glauben, um weiter Fleisch essen zu können. Denn ob sich eine Schweinemast an Gesetze hält oder nicht: Für die Tiere ist das alles absolut kein Leben."

Dabei könne die Debatte wesentlich konstruktiver geführt werden. Anna Schubert. "Der Zeitpunkt ist gekommen, wo wir als Gesellschaft unsere Bäuer*innen unterstützen müssen, eine zukunftssichere Produktion aufzubauen. Und das bedeutet: Raus aus der Tierhaltung, rein in den Pflanzenbau. Das ist auf Dauer die einzig funktionierende Weise, uns alle mit guten, gesunden Lebensmitteln aus der eigenen Region zu versorgen."

Die Agrarwissenschaftlerin erklärt, dass es dafür sogar bereits offizielle politische Instrumente gibt. Anna Schubert: "Das Chancenprogramm Höfe des Landwirtschaftsministeriums greift Bäuer*innen unter die Arme, die die Tierhaltung selbst nicht mehr veranworten wollen und stattdessen nachhaltiges pflanzliches Essen für uns alle anbauen möchten. Und das dann garantiert wirklich ohne Tierquälerei." Bloß: Laut Schubert sei im Chancenprogramm Höfe viel zu wenig Geld. "Das sind bislang noch lächerliche Summen. In diesen Topf gehören die Milliarden, die die neue Regierung lieber in den Umbau zu illusionärer Tierwohl-Haltung stecken würde."

Quelle: Animal Rights Watch e.V. (ots)

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