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Erweiterte Garantie meist Geldverschwendung

Archivmeldung vom 19.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Einkaufsstress als Falle. Bild: pixelio.de/Joachim Reisig)
Einkaufsstress als Falle. Bild: pixelio.de/Joachim Reisig)

Das Geschäft mit Garantieverlängerungen bei Produktkäufen blüht. Laut einem Bericht der Washington Post erwarten Marktforscher in diesem Jahr eine Steigerung von zehn Prozent. Dabei ist der tatsächliche Nutzen für Konsumenten umstritten.

"In der Regel raten wir vom Erwerb von Garantieerweiterungen und Zusatzversicherungen ab. Denn die Kosten stehen gerade bei günstigen Elektronikgeräten meist in keinem Verhältnis zur tatsächlich gebotenen Leistung", sagt Michael Sittig von Stiftung Warentest.

Verschleiß nicht abgedeckt

Den meisten Konsumenten sei leider nicht bewusst, dass die Garantieerweiterung zumeist weder Verschleißerscheinungen noch durch eigene Unachtsamkeit entstandene Schäden abdecke. "Wenn also nach zwölf Monaten der Kamera-Akku den Geist aufgibt oder ich den Kaffee versehentlich über das Gerät schütte, hilft mir die Garantieverlängerung oder Zusatzversicherung nicht weiter, weil derartige Fälle im Normalfall ausgenommen sind", warnt Sittig.

Sind solche Schadensfälle von der Zusatzversicherung abgedeckt, wird es hingegen schnell teuer. Denn wenn für einen Komplettschutz monatlich zwischen fünf und acht Euro anfallen, summieren sich diese Kosten in einem Zeitraum von fünf Jahren schnell auf mehrere Hundert Euro. "Da muss es sich dann schon um ein sehr teures Gerät im Kaufwert von mehreren Tausend Euro handeln, dass sich das im Schadensfall auszahlt", ist Sittig überzeugt.

Kunden schlecht informiert

"Gerade im hektischen Weihnachtseinkauf müssen sich Kunden an der Kassa meist schnell entscheiden, ob sie ein Zusatzpaket dazukaufen wollen. Derartige Zusatzversicherungen werden daher oft erworben, ohne dass der Kunde über die tatsächlichen Leistungen und Ausnahmeregelungen Bescheid weiß", warnt auch die Konsumentenschützerin Renate Wagner vom Verein für Konsumenteninformation (VKI).

Neben Elektro- und Haushaltsgeräten werden Zusatzversicherungen mittlerweile auch für Brillen und Hörgeräte angeboten. Aber auch hier gilt: Je nach Schadensfall und Versicherungsangebot wird der Kaufpreis nur teilweise ersetzt. Bei Fielmann etwa werden maximal 200 Euro abzüglich eines Selbstbehalts ersetzt, der preislich gestaffelt wird, so der VKI. Dafür fällt der Versicherungsbeitrag mit 2,50 Euro für das Jahr ausgesprochen günstig aus. Beim österreichischen Brillenanbieter Pearle muss man beim Kaufpreis von über 400 Euro schon 22,50 Euro auf den Tisch legen. Bei Verlust beträgt der Selbstbehalt aber satte 50 Prozent, bei Beschädigung fallen 20 Prozent des Kaufpreises an.

400 Euro Ersatz für 1.000-Euro-Gerät

Ein weiterer Aspekt, der von den Anbietern meist unter den Tisch gekehrt wird, ist zudem der Wertverfall, der gerade bei technischen Geräten nicht unbeträchtlich ist. Ist die Reparatur teurer als der Zeitwert des Geräts bei Eintritt des Schadens, liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor. "Je nach Garantievertrag steht dem Kunden dann mitunter ein Ersatzgerät zu. Wird wie in vielen Fällen allerdings nur der Zeitwert ersetzt, kann es gut sein, dass für ein 1.000-Euro-Notebook vier Jahre später gerade einmal 400 Euro zustehen", so Sittig gegenüber pressetext. 

Quelle: pressetext.deutschland (Martin Jan Stepanek)

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