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Ältester Computer der Welt zum Leben erweckt

Archivmeldung vom 23.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Computer-Urgestein: Der Harwell Dekatron rechnet wieder. Bild: tnmoc.org
Computer-Urgestein: Der Harwell Dekatron rechnet wieder. Bild: tnmoc.org

Der älteste noch funktionierende Computer der Welt ist per Reboot wieder zum Leben erweckt worden. Der Harwell Dekatron - auch "WITCH" genannt - wurde ab 1951 im Atomic Energy Research Establishment im britischen Oxfordshire eingesetzt, um Wissenschaftlern bei ihren Berechnungen zu helfen. Ein Informatikerteam des National Museum of Computing (TNMOC) hat das Rechner-Urgestein in den vergangenen drei Jahren im Zuge eines aufwändigen Restaurationsprojekts generalüberholt. Nun wurde das Ungetüm, das mit seinen insgesamt 828 blinkenden Armaturen und 470 Relays knapp 2,5 Tonnen auf die Waage bringt, zum ersten Mal wieder offiziell in Betrieb genommen und im TNMOC der Öffentlichkeit präsentiert.

"Der Harwell Dekatron war 1951 einer von vielleicht einem Dutzend Computern auf der Welt", erinnert sich TNMOC-Sachverwalter Kevin Murrell. Seitdem habe der weltälteste digitale Computer, der noch mit Originalteilen funktioniert, ein aufregendes Leben hinter sich gebracht. "Während seine Zeitgenossen entweder recycled oder zerstört worden sind, hat er die letzten Jahrzehnte intakt überstanden", erklärt Murrell. Nach der Restauration wird der Rechner nun auch öffentlich im TNMOC zur Schau gestellt. "Damit wollen wir Besuchern einen Einblick in die reiche Computergeschichte geben. Das ist faszinierend für Alt und Jung", so Murrell.

Faszinierender Anblick

Wer den Harwell Dekatron zum ersten Mal live in Aktion erlebt, dürfte tatsächlich aus dem Staunen so schnell nicht mehr herauskommen. Allein die Größe des Hardware-Ungetüms, das beinahe einen ganzen Raum ausfüllt, beeindruckt. Hinzu kommt die Tatsache, dass beim "WITCH" die Rechenprozesse nicht im Inneren versteckt bleiben, sondern durch das Aufblinken hunderter Schalter und Relays klar ersichtlich sind. "Es ist faszinierend zu sehen, wie das Innere eines Computers arbeitet. Das ist etwas, das bei heutigen Rechnern völlig unmöglich ist", betont Murrell.

Um dem Hardware-Ungetüm wieder neues Leben einzuhauchen, mussten sich die Experten zunächst erst einmal ausgiebig mit der mittlerweile hoffnungslos veralteten Computertechnologie auseinandersetzen. "Die Restauration war eine ziemliche Herausforderung", gesteht Delwyn Holroyd, Leiter des verantwortlichen TNMOC-Teams. Heutzutage sei man einfach nicht mehr gewohnt, mit Komponenten wie Ventilen, Relays oder Lochstreifenlesegeräten zu arbeiten.

Fokus auf Verlässlichkeit

Der Harwell Dekatron wurde ursprünglich dazu entwickelt, um Wissenschaftler verschiedener Bereiche bei langwierigen und mühsamen Berechnungen zu unterstützen. Der Fokus lag dabei eindeutig nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Verlässlichkeit. So konnte der einstige Superrechner beispielsweise tagelang ohne Unterbrechung durcharbeiten und fehlerfreie Ergebnisse erzielen. Schon im Jahr 1957 wurde der WITCH allerdings als überflüssig eingestuft und ausgemustert. Nach einem kurzen Intermezzo als Ausbildungsinstrument für Computeringenieure wurde er schließlich 1973 endgültig demontiert und eingelagert.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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