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Internet-Drosselung für das Festnetz – Was steckt wirklich dahinter?

Archivmeldung vom 08.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Drosselung sorgt für Unmut bei den Internetnutzern. Bild: © Antonioguillem_fotolia.com
Die Drosselung sorgt für Unmut bei den Internetnutzern. Bild: © Antonioguillem_fotolia.com

Beharrlich taucht das Thema alle zwei, drei Monate in den gängigen Medien auf: die Rede ist von der Diskussion über die Drosselung. Bekannt ist die Drosselung schon von mobilen Geräten, nun soll sie auch für Festnetzanschlüsse eingeführt werden. Zahlreiche Theorien und Argumente ranken sich um die gefürchtete Drosselung: von einer angestrebten Eliminierung der Streaming-Konkurrenz wie Netflix und Amazon durch den Streaming-Dienst der Telekom selbst bis hin zu einer Forderung nach einer allgemeinen Drosselung des Internets durch die Wirtschaft. Doch was steckt wirklich hinter der Drosselung?

Was ist Drosselung?

Die meisten Haushalte haben mittlerweile einen Flatrate-Vertrag. Das bedeutet, dass man unbegrenzt im Internet surfen darf. Die Deutsche Telekom hat jedoch angekündigt, dass Nutzer ab einer bestimmten überschrittenen Datenmenge nur noch mit verminderter, also gedrosselter, Geschwindigkeit surfen dürfen. Je nach Anbieter surft man so nur noch mit bis zu zehn Prozent der Geschwindigkeit.

Angedacht war eine Grenze von 75 Gigabyte, die aber von Anbieter zu Anbieter variiert. Ab dieser verbrauchten Datenmenge wird das Internet gedrosselt. Laut der Telekom sollen 75 Gigabyte zum Beispiel für 16 Stunden Online-Gaming reichen. Für viele Nutzer ist diese Grenze jedoch zu wenig. Wer die Drosselung vermeiden möchte, muss zusätzlich zahlen oder den Anbieter wechseln. Denn wer mit einem schnellen DSL-Anschluss ausgestattet ist und dazu die beliebte Flatrate gebucht hat, möchte diese auch wirklich nutzen können, und nicht trotz DSL mit verringerter Geschwindigkeit surfen. Alle nützlichen Fakten zu DSL kann man noch einmal im Beitrag über das Thema "Internet per DSL" auf tarifecheck.de nachlesen.

Warum wollen die Internetanbieter eine Drosselung?

Für das normale Surfen im Internet ist das Datenvolumen von 75 Gigabyte bei weitem ausreichend. Allerdings nimmt der Videokonsum aus dem Internet seit einigen Jahren stark zu. Streamingdienste wie von Netflix, Watchever oder auch Amazon bieten eine breite Auswahl an Filmen und Serien, die man online anschauen kann. Dieses Streaming verbraucht allerdings hohe Datenvolumen. Die Telekom ist der Meinung, dass dieser hohe Datenverbrauch zu einer immer höheren Leistungsanforderung an die Netze führt, die dieser Herausforderung ohne Investitionen in Milliardenhöhe nicht gewachsen sind.

Warum ist die Drosselung so umstritten?

Kritiker stoßen sich an der Behauptung der Telekom, dass die Drosselung bei ihrer Einführung im Jahr 2016 nur circa drei Prozent der Internetnutzer betreffen wird. Wenn der Datenverbrauch der Internetnutzer im jetzigen Tempo weiter wächst, wird ein Großteil der Nutzer 2016 von der Drosselung betroffen sein.
Zusätzlich bietet die Telekom selbst einen Streaming-Service an, der von dem limitierten Datenvolumen aber ausgeschlossen ist. Das wird der Telekom als Wettbewerbsverzerrung ausgelegt. Andere Anbieter haben die Möglichkeit, bis 2016 eine Partnerschaft mit der Telekom einzugehen, woraufhin die Partner als sogenannter „managed service“ betrachtet werden. Die Inhalte dieser Partner werden dann nicht in das verbrauchte Datenvolumen miteingerechnet. Das würde wiederum die Netzneutralität verletzen und sorgt deswegen für Diskussionen zwischen Politik und Wirtschaft.

Weitere Erklärungen sowie Hintergrundinformationen zur umstrittenen Drosselung finden Sie hier:

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