Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte IT/Computer Avatar verhilft 3D zum Durchbruch

Avatar verhilft 3D zum Durchbruch

Archivmeldung vom 05.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nvidia 3D Vision: Shutterbrille
Nvidia 3D Vision: Shutterbrille

James Camerons "Avatar" setzt nicht nur für die Filmbranche, sondern auch für die Fernseh- und Computerspielindustrie neue Maßstäbe. Denn der herausragende kommerzielle Erfolg verdeutlicht das Potenzial der 3D-Bildtechnik. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) prognostiziert in einer Studie, dass im Jahr 2014 zwischen zehn und 15 Prozent aller Filme in den USA, Europa und Japan in 3D in die Kinos kommen werden.

Mit leichter Verzögerung dürfte die Technik auch die heimischen Fernseher und Spielkonsolen erobern. Für die Fernsehindustrie könnten die Olympischen Spiele in London 2012 der Startschuss in die 3D-Zukunft sein, etwa zur gleichen Zeit rechnen die PwC-Experten mit dreidimensionalen Videospielen.

"Avatar hat das Publikum neugierig gemacht und viele Konsumenten in die Kinos gelockt. Aber die 3D-Technik ist kein Selbstläufer und macht allein aus einem mittelmäßigen noch keinen erfolgreichen Film", gibt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC Deutschland zu bedenken.

Auch wegen der deutlich höheren Produktionskosten wird die zweidimensionale Filmtechnik auf absehbare Zeit der Branchenstandard bleiben. Nach Schätzungen der PwC-Medienexperten wird die Zahl der Kinosäle mit digitalen 3D-Projektoren in den kommenden Jahren daher zwar deutlich steigen, das Wachstumspotenzial bleibt aber begrenzt. In den USA dürfte der Anteil der 3D-Kinosäle an sämtlichen verfügbaren Leinwänden im Jahr 2014 bei 20 bis 30 Prozent liegen. Für die großen europäischen Filmmärkte prognostizieren die Experten einen Anteil von 15 bis 25 Prozent und für Japan von acht bis 18 Prozent.

Spieler profitieren besonders von 3D

3D-fähige Fernsehgeräte könnten demgegenüber in einigen Jahren selbstverständlich sein, zumal sich die Mehrkosten für 3D-Chips bei modernen hochauflösenden Fernsehern in Grenzen halten. Zwar werden im Jahr 2014 höchstens zwischen 15 Prozent der Haushalte in Europa und 25 Prozent in den USA über ein 3D-taugliches Gerät verfügen. Die Trendkurve ist allerdings eindeutig ansteigend.

"Schrittmacher für die dreidimensionale Technik auf dem Bildschirm ist die Spiele- und Spielfilmindustrie. Denn in 3D lässt sich das Spielgeschehen intensiver miterleben. Für das gewöhnliche Fernsehprogramm bietet die Dreidimensionalität demgegenüber nur wenig Mehrwert. Jedenfalls wird sich kaum ein Zuschauer die Tagesschau oder Wer wird Millionär mit 3D-Brille ansehen wollen", kommentiert Ballhaus.

Marktschätzungen zufolge lebt in rund 15 Prozent der Haushalte ein passionierter Spieler, für den die dreidimensionale Technik besonders interessant ist. Etwa ebenso hoch dürfte der Anteil der Filmfans sein, die ihr Wohnzimmer regelmäßig in einen Kinosaal verwandeln. 

3D-Kino auf der CeBIT

Neben den Lichtspielhäusern erobern dreidimensionale Bilder zunehmend auch andere Wirtschaftszweige - von der Automobilindustrie über die Architektur bis zur Medizintechnik. Die CeBIT 2010 greift dieses Thema in Halle 16 auf: "Next level 3D" zeigt stereoskopische Hard- und Softwarelösungen für Kino, Home und Office.

Erstmals zeigt sich auch die Eröffnungsfeier der CeBIT am 1. März in 3D-Optik: An die Faszination für das Dreidimensionale und Digitale wird im CeBIT-Opening angeknüpft. Die Gäste erwartet eine feierliche Eröffnung in real 3D-Technologie im Hannover Congress Centrum.

Die Storz Medienfabrik macht die Träume vieler Filmfreunde schon heute wahr und bringt zur CeBIT vom 2. bis 6. März ein eigenes 3D-Kino mit. Das Kino in der Präsentation "Next level 3D" verfügt über 40 bis 50 Besucherplätze. Die Wiedergabe erfüllt volle HD-Ansprüche (1920 mal 1080 Pixel).

Neue 3D-Brille und 3D-Projektor in HD-Qualität Nicht jeder findet in den eigenen vier Wänden Platz für ein Heimkino der dritten Dimension, zumal das Angebot an 3D-tauglichen Abspielgeräten derzeit noch gering ausfällt. So kommen Neuheiten wie der 3D Vision-Shutterbrille, die der Visual-Computing-Spezialist Nvidia in Hannover zeigt, eine besondere Bedeutung zu: Zusammen mit der passenden GeForce-Grafikkarte des Unternehmens, einem LCD-Display mit einer Bildwiederholfrequenz von mindestens 120 Hertz und einem PC ermöglicht die Brille eine realistische Darstellung von PC-Spielen in 3D. Darüber hinaus ist die Wiedergabe von Blu-ray-Scheiben mit 3D-Inhalten möglich.

Anspruchsvolle Multimedia-Anwender, die nicht auf die Einführung der nächsten DVD-Generation warten wollen, überrascht Acer auf der CeBIT mit einem innovativen Projektor, der Filme und Spiele in dreidimensionalen HD-Bildern auf die Wohnzimmerwand projiziert. Unterstützt von einem Computer mit kompatibler Grafikkarte und der 3D-Brille von Nvidia, verwandelt der Projektor das Wohnzimmer in einen 3D-Kinosaal.

Videobrille für den Klinikeinsatz

Eine futuristisch gestylte 3D-Videobrille stellt der Optikspezialist Carl Zeiss auf der CeBIT 2010 vor. Der "cinemizer Plus" stößt nicht nur bei Filmliebhabern auf Interesse, die "ihr" Kino immer dabei haben wollen, sondern auch bei Ärzten und Klinikpersonal. Das Gerät, das vor den Augen eine zwei Meter entfernte Leinwand mit einer Diagonale von 115 Zentimetern simuliert, soll beispielsweise Patienten bei einer medizinischen Behandlung alle Sorgen vergessen lassen. "Für den Einsatz in Kliniken ist der 'cinemizer Plus' wie gemacht, da man selbst im Liegen bequem einen Film ansehen kann", erklärt Andreas Klavehn, Leiter Marketing Multimedia Devices bei Carl Zeiss. "Für Arzt und Patient ist es wesentlich angenehmer, wenn der Patient durch einen Film mit beruhigender Wirkung vom eigentlichen Geschehen abgelenkt ist."

3D-Genuss auf gewöhnlichen Displays

Einen anderen vielversprechenden Weg in die 3D-Zukunft weist SeeFront. Die Hamburger zeigen auf der CeBIT eine Technologie, die normale Displays in autostereoskopische 3D-Bildschirme verwandelt. Eine spezielle Brille ist also nicht nötig. Möglich macht die optische Leistung ein spezieller Monitoraufsatz. Die 3D-Technologie wird zur Lizenzierung angeboten, es gibt aber auch bereits aufgerüstete Displays der Firma Eizo.

3D für Hobbyfilmer und Fotografen

Hobbyfilmer und Fotografen können auf der CeBIT ebenfalls Bekanntschaft mit dem dreidimensionalen Medienzeitalter schließen: Mit seinem Finepix Real 3D-System liefert Fujifilm gleich ein komplettes 3D-Paket - von der digitalen Fotografie bis zum hochwertigen Ausdruck. Herzstück ist die Digitalkamera Finepix Real 3D W1, die Fotos und Filme in 3D-Qualität aufnimmt. Dazu kommen der acht Zoll große digitale Bilderrahmen Finepix Real 3D V1 und ein 3D-Printservice. Der besondere Clou: Auch hier wird für das dreidimensionale Vergnügen kein weiteres technisches Hilfsmittel benötigt.

Digital Signage demnächst auch in 3D

In der Werbebranche werden Displays und Videoboards mit aufmerksamkeitsstarken 3D-Effekten in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen, zumal der Markt für die digitale Außenwerbung boomt: In ihrer Studie "Digital Signage in Europe - The Opportunities for digital Out-of-Home Advertising" prognostizieren die Beratungsunternehmen Goldmedia (Berlin) und Screen Digest (London), dass die Nettowerbeumsätze mit digitaler Außenwerbung bis 2012 in Westeuropa auf mehr als 630 Millionen Euro steigen werden. Dies entspricht einem Wachstum von fast 30 Prozent pro Jahr. Unternehmen wie die britischen Spezialisten von Pride Eagle Technology bieten auf der CeBIT einen Blick in die Digital-Signage-Welt von Morgen - live und in 3D.

Quelle: PricewaterhouseCoopers AG / Deutsche Messe AG Hannover

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte kegel in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige