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Threema weist Zugangsforderungen zu verschlüsselten Inhalten zurück

Archivmeldung vom 30.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Threema Logo
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef des Schweizer Messengerdienstes Threema wehrt sich gegen Forderungen innerhalb der Europäischen Union, die Verschlüsselung von digitaler Kommunikation mit Generalschlüsseln oder Hintertüren so zu verändern, dass Behörden beispielsweise zur Terrorbekämpfung Zugriff auf verschickte Nachrichten bekommen.

"Bei Terroranschlägen sind die Täter fast immer bereits den Behörden bekannt und aktenkundig", sagte Threema-Chef Martin Blatter der "Welt am Sonntag". Das zeige, dass die Politik es nicht schaffe, die Bürger zu schützen. "Diese Forderungen nach einem Generalschlüssel zeugen von der Unbedarftheit der Behörden", sagte Blatter. Denn technisch sei dies gar nicht möglich.

"Wir haben gar keinen Generalschlüssel, den wir hinterlegen könnten." Die Verschlüsselung werde von den Nutzern vorgenommen und nicht von Threema. Daher habe der Anbieter auch keine Möglichkeit, die Kommunikation einzusehen, selbst wenn er es wolle. Kriminalität sei ein gesellschaftliches und kein technologisches Problem. Man solle nicht ein gesellschaftliches Problem mit wenigen dadurch lösen, dass man die Privatsphäre aller schwäche. "Privatsphäre ist ein Menschenrecht", sagte Blatter. Dies sollte auch im digitalen Raum bestehen. Der Threema-Chef verweist auf Hintertüren, zu denen Router-Hersteller von US-Geheimdiensten gezwungen worden seien. Am Ende hätten Chinesen auf diese Hintertüren zugegriffen, um so an Informationen zu gelangen. Das sei das Grundproblem der H intertüren, die auch von anderen Staaten und Kriminellen missbraucht werden könnten. "Wir würden auf keinen Fall eine solche Hintertür einbauen."

Zudem würde dies gegen die Gesetze in der Schweiz verstoßen, wo Threema seinen Sitz hat. Der Messenger werde von der Schweizer Bundesverwaltung bis hoch zu den Bundesräten für vertrauliche Kommunikation genutzt. "Grundsätzlich würde man mit einer Schwächung der Verschlüsselung Millionen von Menschen potenziell kriminalisieren, während die Kriminellen immer Wege finden werden, unter dem Radar miteinander zu kommunizieren", sagte Blatter. Threema gewährt seinen Nutzern weitgehende Anonymität. Weder müssen Anwender bei der Anmeldung eine Handynummer oder eine E-Mail-Adresse hinterlassen, noch ist es nötig, dass Nutzer im Unterschied zu anderen Anbietern den Zugriff zu ihrem Adressbuch gewähren. Bei Threema gibt es eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aller Nachrichten. In Kürze will das Unternehmen darüber hinaus den Quellcode für seine Anwendung veröffentlichen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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