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Die Deutschen sind im Passwort-Stress

Archivmeldung vom 11.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/WEB.DE"
Bild: "obs/WEB.DE"

Fast jeder zweite Internet-Nutzer in Deutschland (44%) fühlt sich von der steigenden Menge an Passwörtern für den Zugang zu Diensten gestresst. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Internet-Portal WEB.DE zum heutigen Tag der Passwort-Sicherheit veröffentlicht. Viele Internet-Nutzer vernachlässigen deswegen die Sicherheit.

56% der Befragten finden es lästig, bei immer mehr Diensten einen eigenen Login einrichten zu müssen. Ein Fünftel fühlt sich von der Zahl der Passwörter sogar überfordert. Kein Wunder: Die meisten Internet-Nutzer haben sich bei bis zu fünfzehn verschiedenen Online-Diensten angemeldet und besitzen persönliche E-Mail-Konten, Social-Media-Profile oder Shopping-Accounts, 12% nutzen sogar mehr als 20 Dienste. Für jeden Zugang sollte ein eigenes, möglichst komplexes Passwort aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen verwendet werden. Doch diese Empfehlung beherzigt längst nicht jeder. Lediglich 41% der Befragten gaben an, jedem Dienst ein individuelles Passwort zuzugestehen. Die Mehrheit (54%) verwendet teilweise dieselben Passwörter für unterschiedliche Dienste, und 5% verlassen sich ausschließlich auf ein einziges Passwort für alle Logins.

"Dadurch haben Hacker leichtes Spiel", sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von WEB.DE, anlässlich des Tags der Passwort-Sicherheit am 11. Januar 2017. "Ist das Universal-Passwort erst einmal geknackt, sind automatisch auch alle anderen Dienste mit diesem Passwort gefährdet, zum Beispiel Online-Shopping, das E-Mail-Postfach oder der Online-Banking-Account. Auch wenn es manchmal lästig scheint: Man sollte sich auf jeden Fall die Mühe machen, für jeden Dienst ein eigenes Passwort zu erstellen", so Oetjen.

Sicherheitsrisiko Smartphone

Auch bei den mobilen Endgeräten ist die Sicherheitslage laut Umfrage kritisch: Während 52% der Befragten ihr Handy entweder gar nicht oder nur per PIN sichern, setzen lediglich 11% auf die höhere Sicherheit eines Passworts. 16% entsperren ihr Gerät mit einem Gestenmuster. Eine relativ neue Entwicklung ist die Absicherung per Fingerabdrucksensor: Auf diese biometrische Technik setzt aktuell immerhin jeder Fünfte (20%).

Gründe für erhöhte Sicherheitsansprüche liefern die Smartphones ihren Nutzern genug: Immer mehr Online-Dienste wandern mit sensiblen Daten und Funktionen in mobile Apps. Dort herrscht eine Art "Always-In"-Mentalität: nur ein Viertel (26%) der Smartphone-Besitzer meldet sich regelmäßig nach der Nutzung eines Dienstes in der App auch wieder ab. Wer das nicht macht, erhöht das Risiko, Dieben bei Verlust des Smartphones sensible private Daten wie Bankverbindung oder Online-Shopping-Konten zugänglich zu machen. Nur 6% der Deutschen machen sich keine Sorgen, beim Verlust ihres Smartphones diese Daten zu verlieren, 57% dagegen sind besorgt oder sogar sehr besorgt.

Passwörter werden komplexer

Beim Erstellen der Passwörter werden die Deutschen sorgfältiger. Drei Viertel der Befragten setzen mittlerweile auf komplexe Passwörter, bestehend aus Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung sowie Ziffern. Bei Sonderzeichen besteht mit 55% noch Nachholbedarf. Im Vorjahr setzten zwei Drittel auf Buchstaben und Ziffern, 55% auf Groß- und Kleinschreibung sowie 39% auf Sonderzeichen.

Über den "Tag der Passwort-Sicherheit"

Der "Tag der Passwort-Sicherheit" wird seit 2011 von WEB.DE ausgerufen, um das Bewusstsein der Internet-Nutzer für sichere Passwörter zu stärken. Das Internet-Portal fordert an diesem Tag dazu auf, sichere Passwörter zu wählen, diese regelmäßig zu ändern und jeden Dienst mit einem eigenen komplexen Passwort zu versehen.

Quelle: WEB.DE (ots)

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