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Selbstgedruckte Schallplatten erfreuen Piraten

Archivmeldung vom 12.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schallplatte: künftig aus dem Drucker. Bild: pixelio.de, Carsten Jünger
Schallplatte: künftig aus dem Drucker. Bild: pixelio.de, Carsten Jünger

Die US-amerikanische Audio-Tüftlerin Amanda Ghassaei hat bewiesen, dass es möglich ist, funktionsfähige Schallplatten mit 3D-Druckern herzustellen, wie diverse US-Medien berichten. Mithilfe eines leistungsstarken 3D-Druckers hat die Bastlerin eine Platte erstellt, die deutlich erkennbare Ausschnitte aus Liedern von Nirvana, Radiohead und anderen Künstlern enthält. Die Tonqualität ist zwar noch schlecht, aber der erste Schritt zur selbstgemachten LP ist damit getan. Der Prozess, bei dem aus digitalen Quellen über die Wellenform ein 3D-Modell für den Drucker erstellt wird, könnte in Zukunft eine neue Ära der Piraterie einläuten.

Wenn Musikstücke anstatt als Audiodateien in Form von Druckanleitungen für Langspielplatten getauscht werden können, muss erst geklärt werden, in welcher Form solche Dateien überhaupt urheberrechtlich geschützt werden können. Dieselbe Unklarheit in Bezug auf digitale 3D-Modelle lehrt auch anderen Industriezweige das Fürchten. Der derzeitige Stand der Technik erlaubt es allerdings noch nicht, Platten zu drucken, die den Ansprüchen von Musikfans auch nur annähernd genügen.

Trotzdem wurden die Baupläne für die Test-LP von Ghassaei bereits beim für die Verbreitung illegaler Inhalte berüchtigten Portal "The Pirate Bay" in der Abteilung "Physibles" hochgeladen. Eine detailierte Anleitung zum Herstellungsprozess findet sich auch auf Ghassaeis Instructables-Seite bit.ly/R6UHfZ .

Obwohl Ghassaei für ihren Prototypen einen mehrere hunderttausend Dollar teuren 3D-Drucker auf dem neuesten Stand der Technik verwendet hat, ist die Auflösung noch um mindestens den Faktor zehn geringer, als bei einer herkömmlichen Vinylscheibe. Ghassaei glaubt sogar, dass das von ihr verwendete Modell, das Objekte aus mittels UV-Licht gehärtetem Kunstharz formt, niemals die nötige Qualität erreichen wird. Andere, angepasste Druckverfahren könnten in Zukunft aber den Traum von der selbstgedruckten Platte Wirklichkeit werden lassen.

Große Dateien

Als Ausgangspunkt dienten Ghassaei gewöhnliche MP3-Versionen der verwendeten Songs. Die Wellenform der Dateien können mittels eines von Ghassaei entwickelten Prozesses automatisch in 3D-Modelle für Schallplatten umgewandelt werden. Obwohl sowohl Sampling-Raten als auch Bitraten aufgrund der begrenzten Auflösung nur einen Bruchteil der ursprünglichen Dateien betragen, ist die Dateigröße der 3D-Baupläne enorm. Ein einzelner Song nimmt in Form eines 3D-Modells mehr als ein Gigabyte in Anspruch und braucht mit dem derzeitigen Verfahren eine ganze Seite auf einer Standard 33-RPM-Scheibe.

Deshalb umfassen die Prototypen auch nur 60-sekündige Ausschnitte aus den ausgewählten Songs. Eine Hörprobe gibt es hier:

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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