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Lkw-Abbiegeassistenten mit Potenzial zum Lebensretter

Archivmeldung vom 05.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: ADAC Fotograf: © ADAC
Bild: ADAC Fotograf: © ADAC

Lkw-Abbiegeassistenten können Leben retten. Obwohl sie europaweit erst ab 2024 für neu zugelassene Lkw ab 3,5 t verpflichtend sind, gibt es sie längst auch zum Nachrüsten. Der ADAC hat neun dieser Nachrüst-Assistenten getestet, die die Förder-Voraussetzungen des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) technisch erfüllen und über eine Allgemeine Betriebserlaubnis verfügen.

Ergebnis: Nicht einmal die Hälfte der untersuchten Systeme arbeitet so gut und zuverlässig, dass sie einen spürbaren Nutzen für die Verkehrssicherheit brächten. Jedes Jahr kommen etwa 70 Radfahrer bei Zusammenstößen mit Lkw ums Leben, hunderte Menschen werden schwer verletzt. Jeder Dritte dieser Unfälle ist ein Abbiegeunfall. Abhilfe können Abbiege-Assistenten schaffen, die den Bereich neben dem Lkw überwachen und den Fahrer warnen, wenn sich ein Fahrradfahrer im toten Winkel befindet.

Vier der neun untersuchten Assistenz-Systeme schnitten mit "mangelhaft" ab, zwei wurden mit "gut" und zwei mit "befriedigend" bewertet. Testsieger ist der Assistent der Eyyes GmbH. Dieses System produzierte im realen Straßenverkehr keine Fehlmeldungen und konnte Radfahrer auch noch in einem seitlichen Abstand von sechs Metern zum Lkw erkennen. Die optische Rückmeldung an den Fahrer ist leicht und verständlich. Allerdings ist der Testsieger mit einem Preis von 3.690 Euro auch am teuersten.

Da die Anforderungen des BMVI an die Systeme aus Sicht des ADAC zu anspruchslos sind, war es wichtig, darüber hinaus möglichst viele verschiedene Alltagssituationen zu testen - sowohl auf dem Testgelände als auch im realen Verkehr. Überprüft wurde etwa, ob die Geräte rechtzeitig auf Inlineskater und Rollstuhlfahrer reagieren und wie groß der jeweilige Abdeckungsbereich ist. Außerdem wollten die Tester wissen was passiert, wenn sich parkende Autos zwischen Lkw und Radler befinden oder der Blinker (des Lkw) nicht genutzt wurde.

Besondere Aufmerksamkeit widmete der ADAC der Frage, ob und wie oft Systeme Fehlwarnungen auslösen. Bei zu häufigen Fehlwarnungen sinkt die Akzeptanz der Anwender für technische Assistenten nachweislich. Eine besonders hohe Zahl von Fehlwarnungen hatten Systeme, die nicht zwischen Bäumen oder Verkehrsschildern und ungeschützten Verkehrsteilnehmern unterscheiden können. Außerdem konnte keiner der getesteten Assistenten einen Radfahrer zuverlässig erkennen, wenn sich zwischen der Radfahr- und der Lkw-Spur parkende Fahrzeuge oder andere Hindernisse befanden.

Der ADAC befürwortet ausdrücklich die "Aktion Abbiegeassistent" des BMVI, mit der die Nachrüstung seit 2019 finanziell unterstützt wird. Wegen des hohen Bestands von rund vier Millionen Güterfahrzeugen sollte die Summe der Fördermittel für nachgerüstete Abbiegeassistenten ausgeweitet werden. Wichtig ist jedoch, dass die Technik auch einwandfrei funktioniert. Daher sollten die Anforderungen für förderfähige Lkw-Abbiegeassistenten dem aktuellen Stand der Technik angepasst werden, um einen höheren Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten.

Quelle: ADAC (ots)

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