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Finanztip: Finger weg von neuen Lebens- und Rentenversicherungen

Archivmeldung vom 06.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de

Das gemeinnützige Online-Verbrauchermagazin Finanztip rät davon ab, zum Sparen neue Lebens- oder Rentenversicherungen zu nutzen. Die niedrigen Zinsen und die hohen Kosten sorgen dafür, dass sich diese Produkte nicht mehr lohnen. Von 1,25 Prozent Garantiezins verbleiben im Durchschnitt nur 0,42 Prozent. Und auch das nur, wenn man 25 Jahre durchhält. Darüber hinaus sind kaum Überschussbeteiligungen zu erwarten, weil die Versicherer das Geld für ältere, hochverzinste Verträge brauchen.

Obwohl es unrentabel ist, wurden im Jahr 2013 laut Branchenverband GDV mehr als 1,5 Millionen klassische Lebens- und Rentenversicherungen neu abgeschlossen. "Das Thema Altersvorsorge ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit", sagt Versicherungsexperte Saidi Sulilatu von Finanztip. "Wenn Verbraucher dieses Thema bei ihrem Versicherungsvermittler ansprechen, kommt wie selbstverständlich die Lebens- oder Rentenversicherung als vermeintlich sichere langfristige Absicherung auf den Tisch. Heute ist das aber keine empfehlenswerte Altersvorsorge mehr und wir raten davon ab."

Das Problem mit dem Garantiezins

Kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen haben eine garantierte Mindestverzinsung, die branchenweit einheitlich ist und in den letzten Jahren stetig gesunken ist. Während im Juli 2000 noch 3,25 Prozent garantiert wurden, sind es heute nur noch 1,25 Prozent. Diese Rendite gibt es allerdings nur auf den Sparteil. Die Abschlussprovision sowie Kosten für Verwaltung und Todesfallschutz werden abgezogen. Die Ratingagentur Assekurata hat für eine Rentenversicherung errechnet, dass im Durchschnitt von den vermeintlichen 1,25 Prozent nur 0,42 Prozent bleiben. "Die Garantieverzinsung ist also sehr mager. Großen Anteil daran haben die Abschlusskosten, die oft mehr als 1000 Euro betragen. Beim schlechtesten Anbieter ist die Garantieverzinsung sogar negativ. Dort bekommt man also noch nicht mal garantiert raus, was man einbezahlt hat", sagt Finanztip-Experte Sulilatu.

Zusätzliche Überschussbeteiligung schmilzt dahin

Über die Garantieverzinsung hinaus beteiligt der Lebensversicherer seine Kunden an den laufenden Gewinnen. "Auch diese Überschussbeteiligung ist seit Jahren im Sinkflug und Neukunden sollten besser nur mit geringen Überschüssen rechnen", erklärt Sulilatu. Der Grund: Die Lebensversicherer brauchen große Teile der Überschüsse, um die hohe Garantieverzinsung zu erfüllen, die für alte Verträge versprochen ist. Nur Sonderformen der Lebensversicherung wie Riester und betriebliche Altersvorsorge können durch die staatliche Förderung sinnvoll sein, man sollte aber unbedingt auf die Kosten achten. Die Förderung selbst liegt meist deutlich höher als die garantierten Renditen. Alternativ: Ohne Förderung monatlich vernünftig fürs Alter sparen, kann man laut Finanztip mit ETF-Sparplänen für Aktienfonds. Dort sind die Renditen zwar nicht garantiert, aber höhere Renditen sind möglich und Sparer haben niedrige Kosten sowie hohe Flexibilität.

Quelle: Finanztip Verbraucherinformation gemeinnützige GmbH (ots)

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