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Urologe PD Dr. Winfried Vahlensieck im Interview: "Bei unkomplizierter Blasenentzündung Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich vor Antibiotika einsetzen"

Archivmeldung vom 03.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Urologe PD Dr. Winfried Vahlensieck im Interview: "Bei unkomplizierter Blasenentzündung Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich vor Antibiotika einsetzen"
Urologe PD Dr. Winfried Vahlensieck im Interview: "Bei unkomplizierter Blasenentzündung Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich vor Antibiotika einsetzen"

Bildrechte: © T. Weidner Fotograf: © T. Weidner

Blasenentzündungen zählen zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch [1] und sind für einen hohen Anteil der Antibiotikaverordnungen verantwortlich [2]. Wegen der zunehmenden Antibiotikaresistenzen und um unnötige Therapien zu vermeiden, sollte laut Behandlungsleitlinie für Ärzte der Einsatz von Antibiotika bei unkomplizierten Blasenentzündungen kritisch abgewogen werden und alternative Behandlungsansätze zum Einsatz kommen. "So lassen sich auch Nebenwirkungen wie Durchfall oder Pilzinfektionen der Scheide vermeiden", erklärt der Urologe PD Dr. Winfried Vahlensieck, Bad Nauheim. Bakterien können auch durch pflanzliche Wirkstoffe wie z. B. Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN® Anti-Infekt N) bekämpft werden. "Durch den Einsatz dieser antibakteriell wirkenden Senfölkombination können krankheitsauslösende Bakterien und Beschwerden der Blasenentzündung effektiv reduziert und Rückfällen und Resistenzen entgegengewirkt werden", so der Urologe. Um das Risiko einer Nierenbeckenentzündung gering zu halten, solle bei der Wahl des Arzneimittels die antibakterielle Wirkung im Vordergrund stehen und nicht nur schmerzstillende oder durchspülende Effekte.

Im Interview beantwortet Vahlensieck häufige Fragen rund um das Thema Blasenentzündung.

Was sind die Herausforderungen bei der Behandlung von Blasenentzündungen?

"Die besorgniserregende zunehmende Entwicklung von Antibiotikaresistenzen führt immer häufiger dazu, dass die Antibiotikatherapie an ihre Grenzen stößt, Behandlungen versagen und so Krankheitsverläufe langwieriger und möglicherweise bedrohlicher werden. Weltweit starben 2019 1,27 Millionen Menschen durch Infektionen mit multiresistenten Erregern. Als weitere Kollateralschäden kann es zu Verschiebungen des Mikrobioms in beispielsweise Darm, Harnblase oder Scheide kommen und dadurch das Auftreten verschiedener Erkrankungen wie Allergien, chronischer Entzündungen oder Diabetes begünstigt werden."

Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund das Potential pflanzlicher Therapieansätze, wie zum Beispiel der Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich ein?

"Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich wirken entzündungshemmend [3-5] sowie antibakteriell [6,7] und stellen daher bei einfachen Harnwegsinfektionen eine sinnvolle Behandlungsoption dar. Sie verhindern außerdem eine Anheftung der Erreger an die Zellen der Blasenwand und hemmen die Bildung von sogenannten Biofilmen - das sind spezielle Schleimschichten, in welchen sich bakterielle Lebensgemeinschaften einnisten und dort vor Antibiotika geschützt sind [8-11]. Damit blockieren die Senföle einen bakteriellen Mechanismus, der direkt für häufig wiederkehrende Infektionen und Resistenzentwicklungen verantwortlich gemacht werden kann."

Wie kann es sein, dass bei manchen Patienten die Beschwerden trotz Antibiotika-Einnahme nicht besser werden?

"Das könnte daran liegen, dass die Bakterien gegen das verwendete Antibiotikum resistent sind. Resistente Bakterien können zum Beispiel dadurch entstehen, dass eine Antibiotikatherapie zu früh beendet wird, zu niedrig dosiert ist oder die Einnahme unregelmäßig erfolgt. Dann überleben einige Bakterien, bilden eine Resistenz gegen den Wirkstoff und sind danach nicht mehr empfindlich gegenüber diesem Medikament. Diese Eigenschaft geben sie dann auch an die nachfolgenden Generationen weiter. Wenn das Antibiotikum nicht wirkt, kann eine Laboruntersuchung des Urins zeigen, welche Bakterien genau vorliegen und gegen welches Antibiotikum diese empfindlich sind. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass bei pflanzlichen Arzneimitteln in der Praxis bisher keine Resistenzen bekannt sind. Das könnte unter anderem daran liegen, dass die vielfältigen Wirkansätze (Multi-Target-Effekt) der Pflanzenstoffe bei den Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen erschweren."

Warum bekomme ich immer wieder Blasenentzündungen? Wie kann ich diesen Kreislauf durchbrechen?

"Manche Bakterien können spezielle Schleimschichten, sogenannte Biofilme, ausbilden oder die Erreger dringen in die Zellen der Blaseninnwand ein. In beiden Fällen sind die Bakterien dann vor Antibiotika oder auch unserem Immunsystem geschützt und können zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Infektion auslösen. Diesen Kreislauf können pflanzliche Arzneimittel mit antibakterieller Wirkung wie z. B. die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich unterbrechen. Sie hemmen die Biofilm-Bildung und auch das Anheften der Erreger an die Blaseninnenwand und können so dazu beitragen, das Risiko für das Auftreten wiederkehrender Blasenentzündungen zu verringern."

Tipps zur Vermeidung von Blasenentzündungen

  • Gehen Sie unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr zur Toilette, das spült die Harnröhre und entfernt übertragene Bakterien.
  • Achten Sie auf Ihre Intimhygiene: Führen Sie das Toilettenpapier immer von der Öffnung der Harnröhre in Richtung After. So werden keine Darmbakterien zur Harnröhre verschleppt.
  • Waschen Sie sich nur mit lauwarmem Wasser oder milden Seifen, um den Säureschutzmantel der Haut zu schonen.
  • Wechseln Sie während Ihrer Monatsblutung häufig Tampons und Binden. Hier können sich Bakterien ansammeln und gut vermehren.
  • Stärken Sie allgemein Ihre Abwehrkräfte.
  • Vermeiden Sie eine Unterkühlung des Unterleibs.
  • Trainieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur für eine starke Blase.

Quelle: CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH (ots)

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