Dax freundlich - Deutsche Bank nach Quartalszahlen im Aufwind

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Am Dienstag hat der Dax Zugewinne verbucht. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 22.425 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.
Über deutliche Zuwächse durften sich die Anleger bei den Aktien von
Rheinmetall und der Deutschen Bank freuen. Beide Unternehmen konnten für
das erste Quartal einen Gewinnsprung verkünden. Schlechter lief es
dagegen für Porsche. Die Papiere des Autobauers fanden sich nach einem
Gewinneinbruch zum Jahresauftakt aufgrund des schwachen China-Geschäfts
am unteren Ende der Kursliste wieder.
"Der Dax kämpft in den
verbleibenden Stunden bis zum Monatsschluss um den Bestand des
Aufwärtstrends im großen Bild", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst
bei CMC Markets. "Bis dahin kommen noch wichtige Daten zur chinesischen
Fertigung, sowie Inflations- und BIP-Daten aus den USA." Das könne
nochmal größere Bewegungen auslösen. Dann gelte es, die dafür
notwendigen 22.200 Punkte zu halten. "Die Leerverkäufer dürften bis
morgen Abend auch nochmal versuchen, einen Fuß in die Tür zu bekommen."
"Eigentlich
hätte die Berichtssaison eine willkommene Ablenkung von den täglichen
handelspolitischen Nachrichten bringen können." Das funktioniere aber
nur begrenzt. In jeder Bilanzpressekonferenz seien die Worte "Zölle" und
"Wachstumsabschwächung" in kurzer Abfolge zu hören. Es gebe immer mehr
Unternehmen gerade in den USA, die keinen Ausblick auf das laufende
Geschäftsjahr wagten.
Zwar schwinge auch immer die Hoffnung mit,
dass es in den Verhandlungen mit anderen Ländern Fortschritte geben
werde. In der Zwischenzeit aber blieben Prognosen unmöglich, da sich die
Handelspolitik des Präsidenten beinahe täglich ändere. "Die Tendenz zu
Kostensenkungen und Sparmaßnahmen ist klar vorhanden und
Aktienrückkaufprogramme werden eingestellt. Man versucht, die Kosten
zusammenzuhalten. Corporate America tritt gemeinsam auf die Bremse und
wartet auf Klarheit in der Handelspolitik."
"Die starken
Quartalszahlen der Deutschen Bank zeigen, dass sich die Welt im Zweifel
auch ohne die USA weiterdreht. Europa hat eigene Themen, die ganz ohne
irgendwelche Zoll-Eingeständnisse Trumps auskommen. Die Unternehmen
könnten sich am Ende als weitaus widerstandsfähiger erweisen. Aber auch
die Deutsche Bank hat Rückstellungen für Kreditausfälle gebildet, die im
Zuge der Zölle eintreten könnten. Andere große Banken treffen die
gleichen Vorbereitungen."
Gleichzeitig gebe es Hoffnung auf
staatliche Investitionen in Infrastruktur, Verteidigung und Energie, die
das Geschäft später im Jahr deutlich verbessern könnten. Das liege
nicht nur an einer möglicherweise höheren Nachfrage nach Krediten. "Auch
die Zinskurve könnte steiler werden, sollte Deutschland mehr
langfristige Staatsanleihen ausgeben, was die Profitabilität im
Kreditgeschäft der Banken erhöhen würde", sagte Stanzl.
Die
europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag etwas
schwächer: Ein Euro kostete 1,1402 US-Dollar, ein Dollar war
dementsprechend für 0,8770 Euro zu haben.
Der Goldpreis ließ
deutlich nach, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 3.306 US-Dollar
gezahlt (-1,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 93,21 Euro pro
Gramm.
Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der
Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher
Zeit 64,70 US-Dollar, das waren 116 Cent oder 1,8 Prozent weniger als
am Schluss des vorherigen Handelstags.
Quelle: dts Nachrichtenagentur