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Arbeitnehmervertreter warnen: Tausende Beschäftigte von Vodafone-Umbau betroffen

Archivmeldung vom 15.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Vodafone D2 GmbH
Bild: Vodafone D2 GmbH

Das Kostenkürzungsprogramm beim Mobilfunkanbieter Vodafone in Deutschland nimmt weit größere Ausmaße an als bisher bekannt und dürfte bis zu 5.000 Mitarbeiter betreffen. Das berichtet das "manager magazin" in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 17. Mai).

Demnach plant der Konzern, fast die Hälfte seiner bundesweit über 200 eigenen Shops mit insgesamt 1.300 Mitarbeitern zu schließen und die Gehälter in den Vodafone-Läden zu kürzen. Auch der Stellenabbau in der Vodafone-Zentrale könnte über die bereits vom Konzern mitgeteilten 500 Arbeitsplätze hinausgehen, berichtet das Wirtschaftsmagazin weiter.

Vodafone hatte im April mitgeteilt, 2.500 Service-Mitarbeiter von insgesamt 2.700 in eine eigenständige Gesellschaft auszugliedern und 500 Stellen von insgesamt 1.100, vornehmlich in der Technik, zu streichen. Betriebsräte des Konzerns hätten seither aber Einblick in Listen des Managements gewonnen, wonach weitere bis zu 500 Arbeitsplätze, etwa im Finanz- und Personalwesen, wegfallen könnten.

Das Netz der Vodafone-Shops solle zudem kräftig ausgedünnt werden auf 15 Flagship-Stores in Bestlage sowie 100 kleinere Vorzeigeläden. "Wir gehen davon aus, dass von Stellenstreichungen, Umstrukturierungen und möglichen Lohneinbußen bis zu 5.000 Beschäftigte betroffen sein werden", zitiert das Wirtschaftsmagazin Siegfried Balduin, IG-Metall-Vertreter im Aufsichtsrat. "Wir sind nicht bereit, das hinzunehmen", fügte Balduin hinzu. Bei der Deutschland-Tochter des britischen Konzerns bahnt sich damit der größte Konflikt mit den Arbeitnehmervertretern an, den es je gegeben hat. Ein Streik scheint derzeit nicht ausgeschlossen.

Ein Vodafone-Sprecher teilte mit, solche Zahlen wie von der Gewerkschaft postuliert, kenne man nicht. Auf betriebsbedingte Kündigungen in den Shops wolle man "weitgehend verzichten", Stellenkürzungen über die kommunizierten hinaus seien nicht vorgesehen. Vodafone hatte allerdings noch im Februar einen Personalabbau ausgeschlossen, als das "manager magazin" danach fragte .

Stellungnahme Vodafone Deutschland zu Pressemitteilung Manager Magazin

Zur Pressemitteilung des "Manager Magazin" vom 15. Mai 2013 mit Bezug auf die Berichterstattung in der am Freitag erscheinenden Ausgabe nimmt Vodafone Deutschland Stellung.

Das Manager Magazin schreibt: "Das Kostenkürzungsprogramm beim Mobilfunker Vodafone in Deutschland nimmt weit größere Ausmaße an als bisher bekannt und dürfte bis zu 5.000 Mitarbeiter betreffen."

"Auch der Stellenabbau in der Vodafone Zentrale könnte über die bereits vom Konzern mitgeteilten 500 Arbeitsplätze hinausgehen."

Vodafone antwortet: Umbau: Abbau von 500 Stellen in Deutschland zwischen 2013 und 2015

Vodafone Deutschland hat dem Aufsichtsrat am 12. April 2013 und am gleichen Tag auch allen 11.000 Mitarbeitern (nicht 1.100 wie das Manager Magazin schreibt) seine Planungen für ein Programm "2013/2015" vorgestellt. Dies sieht den Abbau von in Summe 500 Mitarbeitern vor, verteilt auf die Jahre 2013, 2014 und 2015.

Dieser Personalumbau setzt sich wie folgt zusammen:

- Verlagerung von 500 Stellen der Vodafone-Technik an Vodafone
Rumänien und eine eigene Gesellschaft in Indien sowie
Zentralisierung an den Hauptstandorten Düsseldorf und Eschborn

- Abbau von 200 Stellen in der Zentrale (Stabs- und
Verwaltungsfunktionen)

- Neueinstellung von 200 Mitarbeitern, u.a. durch Insourcing.

Ein Abbau von zusätzlichen 500 Stellen wie vom Manager Magazin spekuliert ist somit nicht richtig.

Gründung einer Vodafone eigenen Service-Gesellschaft: neue Gehaltsstruktur nur für Neueinstellungen - heutige Mitarbeiter erhalten Bestandsschutz

Darüber sieht die Planung "2013/2015" vor, die Kundenbetreuung (ca. 2500 Mitarbeiter) in eine eigene Servicegesellschaft zu überführen. Die Service-Gesellschaft ist als Vodafone-eigene Gesellschaft in Deutschland vorgesehen. Die heutigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben Beschäftigte des Vodafone-Konzerns und behalten ihre heutigen Gehälter. Sie sind insofern nicht von Kostenkürzungen betroffen.

Eine neue Gehaltsstruktur soll für Neueinstellungen greifen und künftige Gehaltsentwicklungen regeln, da die Vodafone-Gehälter heute deutlich über dem Marktdurchschnitt der Service- und Call-Center-Branche liegen. Dies hat bereits in der Vergangenheit dazu geführt, dass kaum Neueinstellungen stattgefunden haben und Aufgaben verstärkt an Dritte ausgelagert werden mussten. Wir wollen den Kundenservice unter dem Dach der Marke Vodafone stärken und wieder selber einstellen.

Filialkette: Fokus auf serviceorientierte Flagship Stores - Pilot-Store in Köln erfolgreich

Das Manager Magazin schreibt: "Das Netz der Vodafone Shops solle zudem kräftig ausgedünnt werden auf 15 Flagship-Stores in Bestlage sowie 100 kleinere Vorzeigeläden."

Vodafone antwortet: Die Vertriebspräsenz in der Fläche wird nicht ausgedünnt. Kunden werden auch künftig in Vodafone-eigenen Shops, Partneragenturen und im Fachhandel beraten.

Bei den von Vodafone selbst betriebenen Shops konzentrieren wir uns auf zentrale 1A-Lagen und werten diese auf. Dieser Schritt ist nicht neu, sondern wurde bereits mit der Eröffnung des Vodafone Flagship-Stores im September 2012 erstmals umgesetzt. Auch in Köln wurden Filialen im Umfeld des Flagship-Stores geschlossen oder an Partner übergeben. Es ist zudem bekannt, dass weitere Flagship-Stores u. a. in Hamburg und München entstehen.

Die Erfahrung im Flagship-Store Köln zeigt, dass im Schnitt deutlich mehr Mitarbeiter benötigt werden als an den heutigen Standorten, weil Service und Beratung in den Premium-Stores aufwändiger sind. Deshalb gehen wir davon aus, dass auf betriebsbedingte Kündigungen auch nach Umbau und Verlagerung von Shops weitestgehend verzichtet werden kann, auch wenn einzelne Shops im Umfeld der Flagship-Stores an Partner abgegeben oder geschlossen werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Vodafone Deutschland

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