Kita-Streik: Verdi-Basis lehnt Schlichterspruch ab
Archivmeldung vom 08.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Tarifstreit bei den Erziehern hat die Basis der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Schlichterspruch abgelehnt.
Dieser Schlichterspruch hatte nach wochenlangen Streiks im Konflikt mit dem kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst 4,5 Prozent mehr Lohn für Erzieher und Sozialarbeiter vorgesehen. Damit sind neue Streiks möglich, der Entscheid ist für die Gewerkschaft jedoch nicht bindend. Eine Delegierten-Konferenz werde in Fulda über neue Arbeitskampfmaßnahmen beraten, so ein Sprecher.
Der Schlichterspruch war in den Reihen der Gewerkschaft kritisch beurteilt worden, daher war eine Mitgliederbefragung eingeleitet worden.
Kita-Tarifstreit: Kommunen bedauern Ablehnung des Schlichterspruchs
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund bedauert, dass die Gewerkschaften den Schlichterspruch im Kita-Tarifstreit doch noch ablehnen. Schon dieser Schlichterspruch geht bei vielen Städten und Gemeinden an die Schmerzgrenze und sieht deutliche Verbesserungen für die Betroffenen vor. Bei allem Verständnis für die wichtigen Aufgaben und Funktionen, die in den Kitas geleistet werden, muss auch eine Überforderung der Kommunen vermieden werden. "Genau das droht jetzt, wenn erneut "draufgesattelt" wird. Der DStGB warnt insbesondere vor neuen flächendeckenden Streiks, die zu Lasten der Eltern und Kinder gehen würden. Die Erzieherinnen und Erzieher sollten sich nicht in die Rolle der "Lokführer im Sozialsystem" drängen lassen", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin.
Gerade vor dem Hintergrund der ständig steigenden Flüchtlingszahlen besteht kaum Verwaltungskapazität auch derartige Streikfolgen aufzufangen und Alternativen zu entwickeln. In Zeiten deutlicher politischer und sozialer Herausforderungen müssen etwaige Streikmaßnahmen das Interesse an einem funktionsfähigen Gemeinwesen berücksichtigen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Deutsche Städte- und Gemeindebund (ots)