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Julius-Bär-Chefökonom Janwillem Acket: "Stampft den Rettungsfonds ein und stärkt lieber den IWF"

Archivmeldung vom 01.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andrea Damm / pixelio.de
Bild: Andrea Damm / pixelio.de

Janwillem Acket, Chefökonom des Bankhauses Julius Bär, schlägt vor, Euroland über den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu sanieren. "Er hat das in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern erfolgreich gemacht und sollte bei der Kreditvergabe an die Problemstaaten die Regie übernehmen, verbunden mit entsprechenden Auflagen", forderte Acket im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 06/2012, EVT 2. Februar). Den Euro-Rettungsfonds mit einer Banklizenz auszustatten, damit dieser sich bei der EZB refinanzieren kann, lehnt der Volkswirt ab. "Stampft den Rettungsfonds ein und stärkt lieber den IWF."

Die Europäer müssten sich den Hochmut abschminken, alles selber machen zu wollen. "Wenn die Politik nicht mal in der Lage ist, Gipfelbeschlüsse umzusetzen, sollte man die Sache besser dem IWF überlassen." Die Europäer sollten sich seines Erachtens auf die Vermittlung von Knowhow konzentrieren, etwa indem man deutsche Steuer-Experten in die Euro-Südländer schickt.

Dem neuen EZB-Chef Mario Draghi stellt Acket ein gutes Zwischenzeugnis aus. "Mario Draghi hat sehr viel frischen Wind reingebracht", sagte der Ökonom. "Er hilft mit der extrem expansiven Geldpolitik den Banken, die geforderten neun Prozent Eigenkapitalquote zu erreichen. Mit dem billigen EZB-Geld können sie sich sanieren, indem sie damit höherverzinsliche Staatsanleihen kaufen, die nun doch nicht wertlos werden." Und die Regierungen der Euroländer hätten wieder Käufer für ihre Bonds gefunden und könnten sich refinanzieren.

Allerdings berge die expansive Geldpolitik der EZB auch Gefahren. So habe sich die EZB-Bilanz in den vergangenen Monaten stärker aufgebläht hat als die der US-Notenbank Fed. "Die Folge ist auch, dass der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verloren hat - und womöglich weiter abwertet", stellte Acket gegenüber 'Börse Online' fest.

Quelle: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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