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Die Arbeitsplatzvernichter

Archivmeldung vom 01.06.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke

Zehntausende Stellen von Arbeitern im öffentlichen Dienst werden systematisch mit Ein-Euro-Jobbern besetzt. Ver.di schließt Klagen nicht aus. junge welt, berichtet

Aus dem Inhalt:

»Spar«erfolge

Ein schönes Beispiel für die großartigen Erfolge, die sich beim »Sparen, bis es quietscht« (Klaus Wowereit) einstellen, legten am Dienstag der ver.di-Landesbezirk und der Hauptpersonalrat für die Behörden des Landes Berlin auf einer Pressekonferenz vor: »In den Berliner Grünflächenämtern waren im Jahr 2003 noch 3070 Beschäftigte, davon ca. 2500 Arbeiter tätig. Während die Zahl der Festangestellten ständig sinkt, werden seit Jahresbeginn immer mehr sogenannte Ein-Euro-Jobber beantragt und in diesem Bereich eingesetzt.

Der Ersatz existenzsichernder und sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze durch leicht kaschierte Zwangsarbeit gilt – wie anderswo – auch in der politischen und höheren Beamtenriege der Hauptstadt als Ei des Kolumbus. Der Abbau regulärer Arbeitsplätze geht damit ungebremst weiter. In Berlin sind seit 1992 über 60000 Stellen von Arbeitern im öffentlichen Dienst verschwunden. Mit »Hartz IV« wollen die Arbeitsplatzvernichter in der Regierungsspitze 43000 Stellen auf Ein-Euro-Basis neu einrichten.

Effizienzvernichter

Im Berliner Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg gibt es bereits eine Totallösung, hier werden alle 62 Stellen der untersten Lohngruppe (Jahreseinkommen 27000 Euro brutto) im Grünflächenamt gestrichen. Januszewski: »Hier hat ein grüner Stadtrat mutwillig alle Stellen beseitigt, um Ein-Euro-Jobber dafür einzustellen.« In Tempelhof-Schöneberg sind von 230 Stellen nur noch 160 besetzt, in Hellersdorf-Marzahn wurden bei noch 178 existierenden Stellen 525 Maßnahmen bei der Arbeitsagentur beantragt. Die Konsequenzen sind etwa, so Kathrin Benke vom Personalrat Marzahn-Hellersdorf, daß die Überprüfung von Spielplätzen auf Sicherheit nicht mehr von dafür Qualifizierten vorgenommen wird, daß Maschinen, die von Fachkräften bedient werden müssen, stilliegen und unsachgemäße Pflege von Anlagen und Parks in kommenden Jahren Kosten nach sich ziehen wird.

Die Verschwendung öffentlichen Eigentums verbindet sich mit der Zerstörung von Zukunft: Noch gibt es im Berliner Grünflächenbereich 150 Auszubildende. Bei der vorgesehenen Reduktion der Ämter auf »minimal ausgestattete Regiebetriebe« wird es auch diese Lehrplätze nicht mehr geben. Die staatlichen »Kernaufgaben« sind dann vermutlich gelöst.

Quelle: http://www.jungewelt.de/2005/06-01/016.php

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