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ZEW: Ostdeutsche haben bessere Aufstiegschancen als Westdeutsche

Archivmeldung vom 08.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: CFalk / pixelio.de
Bild: CFalk / pixelio.de

Ostdeutsche haben bessere Aufstiegschancen als Westdeutsche: Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zur Chancengleichheit in Deutschland hervor, über die die "Welt" berichtet. Die Forscher haben darin die Entwicklung der Chancengleichheit seit der Wende untersucht. "Die Chancengleichheit in Deutschland ist seit der Wiedervereinigung insgesamt gestiegen", sagte Studienautor und ZEW-Forscher Andreas Peichl.

Gleichzeitig hätten Ostdeutsche bessere Chancen, durch eigene Anstrengung ein höheres Einkommen zu erzielen als Westdeutsche. "Im Westen ist die Chance, durch eigene Anstrengung ein höheres Einkommen zu erzielen, also eine Erfolgsgeschichte, die im besten Fall vom Tellerwäscher zum Millionär führt, deutlich geringer als im Osten", sagte Peichl. Peichl und sein Forscherkollege Martin Ungerer haben Umfragedaten aus dem Soziooekonomischem Panel aus den Jahren 1992 bis 2011 analysiert. Mit den Daten wollten sie herausfinden, wie Ungleichheit in Deutschland zu Stande kommt. "Wenn manche Menschen mehr Einkommen erzielen als andere, liegt das an eigener Anstrengung in Ausbildung und Beruf? Oder an Umständen, die man nicht beeinflussen kann, wie etwa das Bildungsniveau des Elternhauses, Hautfarbe oder Geschlecht?" Von Chancengleichheit spricht man dabei, wenn persönlicher Erfolg von eigener Anstrengung herrührt, schreibt die "Welt". Als Maß für die so definierte Chancenungleichheit betrachtet man den Anteil an der Einkommensungleichheit, der durch äußere Umstände wie Geschlecht, Herkunft und Bildung der Eltern erklärt wird. Nach diesem Maßstab ist die Chancengleichheit im Osten deutlich höher als im Westen, berichtet die Zeitung weiter. In den neuen Ländern sei die Einkommensungleichheit nur zu 13 Prozent auf Herkunft oder Status der Eltern zurückzuführen. Im Westen dagegen seien nicht beeinflussbare Faktoren zu 27 Prozent für die Einkommensungleichheit verantwortlich. Den Forschern zufolge gibt es verschiedene Gründe für die unterschiedliche Chancengleichheit zwischen Ost und West. Zum einen sei der Lohnnachteil ostdeutscher Frauen geringer. Das wirke sich positiv auf die gemessene Chancengleichheit aus. Auch die deutlich bessere Versorgung von Ganztags-Kinderbetreuung fördere die Chancengleichheit im Osten. Darüber hinaus hätten Ausbildung, Einkommen und Status der Eltern im Westen einen deutlich größeren Einfluss auf die Einkommen der Kinder als im Osten. Eine Erklärung hierfür sei das im Westen deutlich stärker ausgeprägte Bürgertum. "Pikant ist, dass auch Personen, die in der DDR geboren wurden, nun aber in den westlichen Bundesländern leben, unter sonst gleichen Umständen niedrigere Löhne erhalten", heißt es laut "Welt" in der Studie. So verdienten Ostdeutsche, die im Westen arbeiten, fünf bis zehn Prozent weniger als Westdeutsche mit gleicher Qualifikation.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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