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Erste Wasserstofflieferungen aus den Arabischen Emiraten empfangen

Archivmeldung vom 21.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Wasserstoffnutzung in 1895 zur Füllung eines Ballons (Symbolbild)
Wasserstoffnutzung in 1895 zur Füllung eines Ballons (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die erste Wasserstoff-Lieferung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für Deutschland wurde am Freitag im Hamburger Hafen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet. Sie soll ein wichtiger Schritt für den angestrebten Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette zwischen Deutschland und den VAE sein, wie das Ministerium mitteilte.

"Wir müssen jetzt mehr denn je den Hochlauf von Wasserwirtschaft voranbringen", sagte Habeck. "Hierzu bauen wir auch eine eigene Wasserstoffproduktion in Deutschland auf, aber natürlich brauchen wir vor allem auch Wasserstoff aus Importen." Daher wolle man die Energiezusammenarbeit auch auf diesen Bereich erweitern.

"Als ich vor sieben Monaten in den Vereinigten Arabische Emiraten war, wurde vereinbart, eine integrierte Wasserstoff-Lieferkette zwischen den VAE und Deutschland aufzubauen. Ich freue mich sehr über die Fortschritte, die wir seither gemacht haben." Heute sei die erste Testladung kohlenstoffarmen Ammoniaks aus den VAE in Hamburg in Empfang genommen worden. "Weitere werden jetzt folgen", sagte der Wirtschaftsminister. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister Hamburgs, erklärte es zum Ziel der Stadt, führender Wasserstoff-Standort in Europa zu werden: "Bei Aurubis und anderen Hamburger Unternehmen kommen schon heute innovative Wasserstoff-Technologien zum Einsatz."

Der Hamburger Hafen biete "hervorragende Voraussetzungen für den Import und den Vertrieb von regenerativen Energieträgern". Am aktuellen Ammoniak-Projekt sind Hamburger Firmen im Transport und in der Anwendung beteiligt. "Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen, die dieses Pilotprojekt ermöglicht haben", sagte Tschentscher. Der vom emiratischen Öl- und Gas Unternehmen Adnoc gelieferte Wasserstoff wurde in Form von blauem Ammoniak verschifft, das verhältnismäßig emissionsarm sein soll und anders als grünes Ammoniak bereits in größeren Mengen zur Verfügung steht. Die Testlieferungen spielten eine wichtige Rolle beim Aufbau zukünftiger Lieferketten auch für grünen Wasserstoff, hieß es. In Hamburg nutzt der Kupferhersteller Aurubis die ersten Testlieferungen für die klimaneutrale Umstellung der energieintensiven Kupferproduktion mittels Ammoniaks. Langfristig sollen damit fossile Brennstoffe wie Erdgas ersetzt werden.

Die zweite Lieferung soll Anfang November in Hamburg eintreffen, weitere folgen und sollen bei dann weiteren Abnehmern zum Einsatz kommen. Deutschland und die VAE haben außerdem beschlossen, gemeinsame Energie- und Industrieprojekte durch gezielte politische Unterstützung zu fördern. Ein "Energy Security and Industry Accelerator" (ESIA) soll Leuchtturmprojekte im Bereich Klimaschutz, Dekarbonisierung und Energiesicherheit, wie unter anderem Offshore-Windkraft, Photovoltaik und Wasserstoff-Projekte gezielt fördern. Zudem ist eine Zusammenarbeit mit H2-Global, ein zentraler Fördermechanismus zur Beschleunigung des bilateralen und globalen Ausbaus der Wasserstoffwirtschaft, geplant.

Deutschland wolle mit Wasserstofflieferungen den steigenden Wasserstoffbedarf decken, der von der Bundesregierung für 2030 auf 90 bis 110 TWh geschätzt wird, hieß es weiter. Seit 2017 arbeiten Deutschland und die VAE im Rahmen einer "Energiepartnerschaft" in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Wasserstoff zusammen. Am 12. Oktober wurde die bestehende Energiepartnerschaft um eine Klimasäule erweitert. Diese soll die Zusammenarbeit in den Bereichen Klimaschutz, Dekarbonisierung, Anpassung an den Klimawandel sowie CO2-Bepreisung vertiefen. Die VAE verfolgen eigenen Angaben zufolge ein Net-Zero Ziel für Klimaneutralität bis 2050 und sind Ausrichter der 28. UN-Klimakonferenz im Jahr 2023.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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