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IT-Systemhäuser sorgen sich um ihre Auftragslage

Archivmeldung vom 03.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Wirtschaftskrise zeigt auch in der deutschen Systemhaus-Branche ihre deutlichen Spuren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktumfrage, die die ITK-Medienplattform "ChannelPartner" seit 1999 jährlich unter den 75 größten Systemhäusern durchführt.

Demnach sorgt sich eine Mehrheit von 57,4 Prozent der befragten Systemhäuser um ihre Auftragslage - das sind zehn Mal so viele Unternehmen wie im Vorjahr, als sich gerade einmal 5,6 Prozent von ihnen über die Investitionsneigung ihrer Kunden Gedanken machten. Mehr als jedes fünfte Systemhaus (21,3 Prozent) beklagt derzeit ein zurückgehendes Projektgeschäft. Darüber hinaus berichten 17 Prozent der Befragten von fehlender Liquidität, um beispielsweise größere Projekte vorzufinanzieren - im Vorjahr war dies nur für zwei Systemhäuser ein Thema.

Sehr viel pessimistischer als im vergangenen Jahr fällt die Stimmung der Systemhäuser auch in punkto Investitionsklima aus. Hier glaubt die überwiegende Mehrheit der Befragten (58,7 Prozent), dass ihre Kunden 2009 weniger IT-Equipment bestellen und weniger Services nachfragen werden als 2008. Im Vorjahr rechnete nur eine verschwindend geringe Minderheit (1,9 Prozent) mit einer Verschlechterung ihrer Lage.

Mit Blick auf die Umsatzerwartung herrscht bei den deutschen Systemhäusern jedoch insgesamt gedämpfter Optimismus vor. Fast die Hälfte (48,9 Prozent) der Befragten ist der Überzeugung, dass ihr Unternehmen 2009 leicht zulegen wird. Mehr als jeder Achte (12,8 Prozent) erwartet sogar, in diesem Jahr die Umsätze stark steigern zu können. Laut "ChannelPartner" könnte dies unter anderem daran liegen, dass fast alle (95,7 Prozent) befragten Systemhäuser für die kommenden zwölf Monate mit weiteren Fusionen und Insolvenzen rechnen, sodass sich bei den dann verbleibenden Unternehmen die Umsätze überdurchschnittlich entwickeln könnten.

Vor dem Hintergrund der angespannten Wirtschaftslage sind die Systemhäuser auch beim Thema Personalplanung vorsichtiger. Während im vergangenen Jahr noch über drei Viertel (77,3 Prozent) angaben, ihre Belegschaft aufzustocken, wollen in diesem Jahr lediglich 40,4 Prozent der Unternehmen weitere Beschäftigte einstellen. In diesem Zusammenhang spielt auch der in der Vergangenheit oft postulierte Fachkräftemangel nur noch eine untergeordnete Rolle. Haben sich 2008 noch über drei Viertel (77,8 Prozent) der Systemhäuser über den Fachkräftemangel am Markt beklagt, so tut dies aktuell nicht einmal ein Drittel (31,9 Prozent) von ihnen.

2008 konnten die Top-25-Systemhäuser in Deutschland einen Umsatz in Höhe von 4,72 Milliarden Euro erwirtschaften - gegenüber 2007 (4,70 Milliarden Euro) ist dies nur ein marginaler Zuwachs. An der Rangfolge der ersten acht umsatzstärksten Systemhäuser hat sich gegenüber 2007 nichts geändert. Deutschlands größtes Systemhaus im indirekten Vertrieb ist nach wie vor die Computacenter AG, die 2008 einen Inlandsumsatz von 1,082 Milliarden Euro (2007: 1,090 Milliarden Euro) erzielte. Auf dem zweiten Rang steht die Bechtle AG aus Neckarsulm mit einem Umsatz von 939 Millionen Euro (2007: 902 Millionen Euro). An dritter Stelle folgt die TDMi-Gruppe, die 2008 einen Umsatz von 410 Millionen erzielte (2007: 527 Millionen Euro).

Viel Bewegung gab es laut "ChannelPartner" aufgrund von Übernahmen oder Fusionen dagegen in der unteren Hälfte des Top-25-Tableaus. Gleich drei der dort platzierten Systemhäuser konnten 2008 zweistellig zulegen und einige Plätze nach oben klettern. So stieg der Umsatz der Datagroup AG, die im aktuellen Ranking nun auf Rang 13 liegt (Vorjahr: Rang 16), 2008 um 11,2 Prozent auf 75,5 Millionen Euro. Um zwei Plätze auf Rang 16 verbessert hat sich die deutsche Dependance der österreichischen ACP-Gruppe. 2008 erzielte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 30,1 Prozent auf 72 Millionen Euro. Der größte Sprung nach vorn gelang der Datalog AG. Mit einem Umsatzzuwachs von 24,9 Prozent kletterten die Münchner um gleich fünf Plätze auf Rang 18.

Quelle: IDG-ChannelPartner

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