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Bahnstreik: Industrie droht Engpass im Nachschub

Archivmeldung vom 07.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der drohende unbefristete Streik der Lokführer gefährdet die Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft. Da neben dem Personen- auch der Güterverkehr von dem Arbeitskampf betroffen wäre, erwartet der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) massive Probleme im Nachschubbereich.

Je nach Streikintensität könnten bis zu 80 Prozent der auf Schiene transportierten Güter brach liegen. Rund 20 Prozent der Güter werden mit Privatbahnen bewegt.

"Viele Unternehmen haben sich im Vorfeld um Alternativen zur Deutschen Bahn umgesehen", so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Ausweichmöglichkeiten sind aber kaum vorhanden. Der Straßengüterverkehr ist ausgelastet, es gibt weder Fahrer noch Kapazitäten. Auch Binnenschiffe sind nur für wenige Güter eine Option. Insbesondere für flüssige und gasförmige Stoffe ist die Schiene das Transportmittel Nummer eins.

Auch privaten Dienstleistern droht der Stopp, wenn lahm gelegte Züge Gleise und Rangierbahnhöfe blockieren. Die Privaten können ohnehin nur einen Bruchteil des Warentransports übernehmen, sie spielen im Streikfall in den Überlegungen der Verlader kaum eine Rolle.

Hildebrandt geht davon aus, dass die Mehrheit der Unternehmen einen Streik von einem Tag bis zu zwei Tagen überbrücken könnte. "Danach wird sich der Versorgungsengpass auf die Produktivität auswirken." Auf Just-In-Time ausgerichtete Industrien, wie Montanindustrie, Chemische Industrie, Lebensmittelindustrie und die Automotivbranche, wären von einem längeren Arbeitskampf besonders betroffen. Bisher verzichteten die Verlader jedoch darauf, die Lagerbestände aufzustocken. Laut NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) haben die Verlader sowohl die Fertigwaren- als auch die Vormateriallager bis Ende Juli weiter abgebaut.

Hildebrandt: "Die Gewerkschaft der Lokomotivführer muss sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Es gilt, die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen möglichst gering zu halten." Hildebrandt appelliert an die Beteiligten, im Interesse der deutschen Wirtschaft zeitnah eine umgehende Einigung herbeizuführen.

Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

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