Susanne Klatten will Rekorddividende nicht mit Mitarbeitern teilen
Archivmeldung vom 05.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Großaktionärin Susanne Klatten will die Mitarbeiter der Altana Pharma AG am Verkaufserlös des Unternehmens nicht beteiligen. Wie der Betriebsratsvorsitzende des in Konstanz beheimateten Medikamentenherstellers Rolf Benz der ZEIT bestätigte, hat es Klatten in einem Telefonat abgelehnt, einen Teil der ihr gestern (4. Mai) zugeflossenen Rekorddividende von 2,3 Milliarden Euro den Beschäftigten zukommen zu lassen.
"Da hat sie mir
dann erklärt, dass die Belegschaft nichts bekommt", sagt Benz der
ZEIT.
Klatten habe das damit begründet, dass die Mitarbeiter in den
vergangenen Jahren üppige Gewinnbeteiligungen erhalten hätten und
dass sie selbst mit dem Geld aus dem Verkauf unternehmerisch tätig
bleibe. Wenn sie jetzt zahlen würde, erläutert Klatten dem
Betriebsrat, sähe das so aus, als habe sie "ein schlechtes Gewissen"
bei dem Verkauf. Und das habe sie nicht.
Susanne Klatten ist die Mehrheitsaktionärin der Altana AG in Bad
Homburg, die ihre Tochtergesellschaft Altana Pharma AG für 4,7
Milliarden Euro an die dänische Nycomed-Gruppe verkauft hat. Der
Verkaufserlös wurde am Freitag, dem Tag nach der
Altana-Hauptversammlung, an die Aktionäre ausgeschüttet. Um Steuern
zu vermeiden hat Klatten ihre Beteiligung zuvor in eine
Kapitalgesellschaft namens Skion GmbH eingebracht.
Die Frage der Mitarbeiterbeteiligung war aufgekommen, nachdem die
Monheimer Familie Schwarz-Schütte nach dem Verkauf ihres Anteils an
Schwarz Pharma Ende 2006 jedem der 4500 Mitarbeiter 10000 Euro
geschenkt hatte.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT