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Chef der EU-Bankenaufsicht warnt vor Kreditklemme

Archivmeldung vom 12.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Präsident der Europäischen Bankenaufsicht (EBA), Andrea Enria, fürchtet, dass die Banken ihre Kreditvergabe drastisch einschränken und so die Wirtschaft abwürgen. "Wir könnten jetzt das Problem haben, dass Banken zu risikoscheu werden", sagte Enria in einem Interview mit dem Hamburger Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". "Dies könnte am Ende zu einer schweren Kreditklemme führen."

Die EBA hatte am Donnerstag angekündigt, Europas Banken müssten einen zusätzlichen Kapitalpuffer von 115 Milliarden Euro schaffen, um sich gegen eine mögliche Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise zu wappnen. EBA-Chef Enria will jedoch verhindern, dass die Banken den Kapitalbedarf decken, indem sie ihr Geschäft herunterfahren. "Wir erlauben nicht, dass die Kreditvergabe reduziert wird", sagte er. Wenn eine Bank die Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen zurückfahre, werde das nicht zur Stärkung des Kapitals angerechnet.

Enria verteidigte sich gegen den Vorwurf, die EBA habe die Krise durch ihren jüngsten Stresstest und immer neue Regeln verschärft. "Das Problem ist, dass alle diese Übung als eine Art Schönheitswettbewerb betrachten." Es gehe jedoch nicht darum, mit dem Finger auf schwache Banken zu zeigen, sondern das europäische Finanzsystem insgesamt zu stabilisieren. Enria kritisierte gegenüber dem "Spiegel", dass die Regierungen der EU sich zuletzt sehr darauf konzentriert hätten, ihre eigenen Banken zu schützen. "Es gab zu viele unkoordinierte Maßnahmen."

Der EBAChef wies zudem Vorwürfe zurück, er habe die deutschen Institute Helaba und Nord/LB unfair behandelt. "Nach meinem Verständnis haben die Nord/LB und die Helaba bisher die Umwandlung von stillen Einlagen in hartes Kapital nicht abgeschlossen. Die erste Deadline war Ende April, aber die Umwandlung erfolgte nicht. Dann wurde ein neues Datum gesetzt, der 1. Dezember. Doch die BaFin informierte uns, dass beide Banken diese auch nicht schaffen würden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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