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Rasanter Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie

Archivmeldung vom 03.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Einer Umfrage unter 500 Firmen zufolge musste die Produktion in der Industriebranche wegen mangelnder Nachfrage stark gebremst werden. Dadurch verschwinden Arbeitsplätze in Rekordgeschwindigkeit. Unter Fachleuten geht man von einer längeren Rezession aus.

Die von der globalen Flaute gebeutelte deutsche Industrie hat zum Jahresauftakt im Rekordtempo Arbeitsplätze gestrichen. Nicht nur das: Nach einer Umfrage musste die Branche auch im Januar die Produktion drastisch drosseln.

 

Der Markit/BME Einkaufsmanagerindex für Deutschland sank nach endgültigen Berechnungen zum Dezember um 0,7 auf 32,0 Punkte und sackte damit zum dritten Mal hintereinander auf ein neues Umfragetief. "Eine der Hauptursachen für den schlechten Jahresauftakt in der Industrie waren die Produktionsunterbrechungen in der heimischen Automobilbranche", erklärte Markit. Deswegen sammelten auch die Zulieferer weniger Aufträge ein.

Das geht aus der veröffentlichten Markit-Umfrage unter 500 Firmen hervor. Auch in der Euro-Zone ging die Talfahrt bei der Industrie fast ungebremst weiter. Das weist nach Einschätzung von Experten auf eine lang andauernde Rezession hin.
 

Das Barometer für die Euro-Zone stieg zwar minimal auf 34,4 Punkte. Damit blieb es aber nahe dem Rekordtief von 33,9 Zählern im Dezember und deutlich unter der 50-Punkte-Marke, ab der es Wachstum signalisiert. Insgesamt scheine damit allmählich eine Bodenbildung auf sehr niedrigem Niveau in Gang zu kommen, sagte Postbank-Experte Heinrich Bayer. Deutschland spiele aber die Nachhut, weil es wegen der hohen Exportorientierung besonders unter der schlechten Verfassung der Weltwirtschaft leide.


Die Auftragspolster der deutschen Firmen nahmen erneut deutlich ab, wenngleich sich der Rückgang zum Dezember etwas abschwächte. Da immer mehr Betriebe auf die anhaltende Unterauslastung mit Stellenstreichungen reagierten, kam es in der Industrie zum stärksten Beschäftigungsabbau seit Umfragebeginn vor fast 13 Jahren. Zudem führten viele Unternehmen Kurzarbeit ein und entließen vor allem Zeitarbeiter. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland war im Januar überraschend deutlich auf rund 3,5 Millionen gestiegen.

Um ihre Liquidität zu verbessern, bauten die Unternehmen ihre Warenlager zügig ab und kauften so wenig Vorprodukte ein wie nie zuvor seit Umfragebeginn im April 1996. Da die Kosten mit Rekordgeschwindigkeit sanken, nahmen die Firmen ihrerseits die Preise herunter.

Deutschland und die Euro-Zone stecken mitten in einer tiefen Rezession. Allen voran die Industrie leidet unter der globalen Nachfrageschwäche. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in den 16 Euro-Ländern in diesem Jahr um zwei Prozent schrumpft. Für Deutschland erwarten die Experten sogar ein Minus von 2,5 Prozent. Wegen der Konjunkturflaute rechnen die meisten Fachleute damit, dass die Europäische Zentralbank ihren Leitzins von 2,0 Prozent im März noch einmal senken wird.

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