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Stromversorger kassieren Milliarden

Archivmeldung vom 07.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die kostenlose Zuteilung der Zertifikate im Emissionshandel entwickelt sich für die europäischen Stromversorger zum Milliardengeschäft. Auch in der zweiten Phase des EU-Emissionshandels bis 2012 streichen die Energiekonzerne Zusatzgewinne ein, weil sie die Kosten für die Verschmutzungszertifikate an ihre Kunden weiterreichen, obwohl sie den Großteil der Emissionsrechte kostenlos erhalten.

Eine heute veröffentlichte Studie des WWF zeigt: Allein in Deutschland erzielen die Stromversorger so zusätzliche Gewinne in Höhe von 14-34 Milliarden Euro in der zweiten Handelsperiode. „Es ist auf Dauer nicht hinnehmbar, dass die Verbraucher die Zeche für eine klimaschädliche Energieproduktion zahlen, während sich die verantwortlichen Energiekonzerne eine goldene Nase verdienen. Nur wenn möglichst schnell alle Emissionszertifikate versteigert werden, können die Klimaschutzziele der Europäischen Union erreicht werden“, betont Juliette de Grandpré vom WWF Deutschland.  

Die WWF-Studie, durchgeführt von Point Carbon – der weltweit führenden Informationsplattform zu Kohlenstoffmärkten – analysiert die Mitnahmeeffekte in Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien. Der Report zeigt, dass die Gesamterlöse der Stromversorger in den untersuchten Ländern bis 2012 bis zu 71 Milliarden Euro umfassen können. Das entspricht in etwa dem doppelten Bruttoinlandsprodukt von Slowenien.  

Der Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung führt jährlich zu mehr als einer Milliarde Tonne CO2-Emissionen in Europa. Das sind rund 20 Prozent des derzeitigen europäischen Ausstoßes an Treibhausgasen. Der WWF fordert deshalb, dass ab 2013 alle Sektoren – vor allem aber der Stromsektor – die gesamten Zertifikate in Auktionen ersteigern müssen. Nur so könne das eigentliche Ziel des Emissionshandels, nämlich die Umstellung auf eine nachhaltige und sparsame Energieproduktion, erreicht werden. “Preissteigerungen sind durch die Auktion nicht zu erwarten“, erklärt Juliette de Grandpré. „Die Studie zeigt, dass die Preise für die CO2-Zertifikate bereits im Strompreis enthalten sind.“  

Der WWF fordert darüber hinaus, dass die Einnahmen aus der Auktion der Emissionszertifikate vollständig in Klimaschutzinstrumente in Europa und den Entwicklungsländern eingesetzt werden müssen. Nur so wird ein nachhaltiger Wandel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sichergestellt.

Quelle: WWF

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