SPD-Vorstoß - Falsches Signal für den Arbeitsmarkt
Archivmeldung vom 04.04.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlNachdem die Zeitarbeitbranche seit nunmehr zwei Jahren erfolgreich zum Beschäftigungsaufbau beigetragen hat, will jetzt die SPD die Zeitarbeit wieder begrenzen.
In einer Stellungnahme
der SPD Bundestagsfraktion zum "Grünbuch Arbeitsrecht" der
EU-Kommission, die bereits der EU-Kommission übermittelt worden sei,
wird gefordert, auf EU-Ebene den Grundsatz der gleichen Bezahlung
sowie der gleichen Arbeitsbedingungen für Zeitarbeitnehmer
festzuschreiben. Zeitarbeit solle in Deutschland wieder gesetzlich
begrenzt und unbefristete Überlassungen abgeschafft werden.
Zeitarbeit solle nur Auftragsspitzen abdecken und als Brücke in den
regulären Arbeitsmarkt führen und keine Umgehung des
Normalarbeitsverhältnisses sein.
"Das ist genau das falsche Signal für den verkrusteten
Arbeitsmarkt", so BZA-Hauptgeschäftsführer Gert Denkhaus. Die
AÜG-Reform von 2003 hat maßgeblich zum Beschäftigungsaufbau in
Deutschland beigetragen. Sie war ein gutes Beispiel für eine
erfolgreiche Deregulierung. Die Zeitarbeit jetzt wieder zu
regulieren, würde ein Rückschlag für den Arbeitsmarkt bedeuten."
Schließlich war auch das oberste Ziel der Reform, die Branche zu
tarifieren. Dieses Ziel wurde mit weit über 90% tariflich
abgesicherten Beschäftigungsverhältnissen erreicht.
Zeitarbeitunternehmen sind normale Arbeitgeber wie andere auch und
bieten vollwertige Arbeitsplätze an. Auch dass Zeitarbeit
Stammarbeitsplätze verdränge, ist nicht belegt. So kommt auch das
Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für
Arbeit (IAB) bei einer Untersuchung im vergangenen Jahr zum Schluss:
"Für die häufig formulierte Befürchtung, dass Entleiher systematisch
reguläre Arbeitskräfte durch Leiharbeiter ersetzen, liefern die
Auswertungen keine empirische Evidenz. Die Zeitarbeitsbranche ist
vielmehr durch einen hohen Turnover geprägt. Langfristige Einsätze -
und nur sie sind geeignet, reguläres Personal zu ersetzen - gibt es
nur selten."
"Die deutsche Wirtschaft braucht Flexibilität. Das haben die letzten Jahre gezeigt. Und mit der aktuellen AÜG-Gesetzgebung ist es gelungen, Flexibilität und Sicherheit unter einen Hut zu bringen", so der BZA-Hauptgeschäftsführer. Diese Standards müssten auch für die Zukunft gesichert werden. Denkhaus fordert daher die SPD auf, sich weiter für die Aufnahme der Zeitarbeit in das Arbeitsnehmer-Entsendegesetz und damit einen Mindestlohn in der Zeitarbeit einzusetzen, um so den deutschen Arbeitsmarkt zu stärken.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA)