Unternehmen finden schwerer geeignete Fachkräfte

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Das Problem, Fachkräfte zu finden, wird für Unternehmen in Deutschland größer. Das ergibt die jüngste Ifo-Konjunkturumfrage, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. 28,1 Prozent der Firmen bekommen demnach zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte, nach 27,2 Prozent im April. "Der Fachkräftemangel hat leicht zugenommen - und das trotz einer anhaltend schwachen Konjunktur", sagte Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe.
"Langfristig wird sich das Problem weiter verschärfen - der demografische Wandel lässt daran keinen Zweifel."
In
vielen Bereichen bleibt der Fachkräftemangel deutlich spürbar -
besonders im Dienstleistungssektor. Dort meldeten zuletzt 33,7 Prozent
der Unternehmen entsprechende Engpässe - ein leichter Anstieg gegenüber
April (32,9 Prozent). Besonders groß ist der Bedarf in der
Logistikbranche, wo über die Hälfte der Firmen (51,3 Prozent)
Schwierigkeiten bei der Fachkräftesuche angibt. In der Rechts- und
Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung sind es sogar 72,7 Prozent.
Der
hohe Fachkräftebedarf in diesem Berufsfeld spiegelt auch wider, wie
viele Unternehmen auf Unterstützung beim Umgang mit bürokratischen
Anforderungen angewiesen sind. Dagegen entspannt sich die Lage bei den
IT-Dienstleistern zunehmend: Der Anteil sank auf 21,3 Prozent. Vor zwei
Jahren lag er noch bei rund 50 Prozent.
In der Industrie ist der
Anteil der betroffenen Unternehmen von 17,9 auf 19,3 Prozent gestiegen -
trotz vielfach zurückhaltender Personalplanung. Besonders ausgeprägt
ist der Mangel in der Nahrungsmittelindustrie (26,2 Prozent), bei
Herstellern von Metallerzeugnissen (25,3 Prozent) und im Maschinenbau
(22,5 Prozent). Eine Ausnahme bildet der Automobilsektor: Hier sank der
Anteil spürbar von 20,9 auf 14,5 Prozent - vermutlich eine Folge
laufender Umstrukturierungen.
Auch im Handel bleibt die
Fachkräftesuche schwierig: Rund jedes vierte Unternehmen berichtet von
Problemen, qualifizierte Stellen zu besetzen (Einzelhandel: 25,3
Prozent, Großhandel: 23,3 Prozent).
Im Bauhauptgewerbe hat sich
der Mangel weiter verschärft. Der Anteil der betroffenen Unternehmen
stieg von 27,3 auf 28,3 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur