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Arbeitgeber-Hauptgeschäftsführer Kampeter offen für höheren Mindestlohn

Archivmeldung vom 04.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, hat sich offen für einen höheren Mindestlohn gezeigt. "Wir können beim Mindestlohn mehr machen, wenn uns die Politik mehr Möglichkeiten gibt, Wachstum und Beschäftigung zu generieren und Gewinne zu machen", erklärte Kampeter im Fernsehsender phoenix.

Der Arbeitgebervertreter ergänzte: "Ich bin gar nicht gegen einen perspektivischen Mindestlohn in einer bestimmten Größe, sagen wir 12 oder 13 Euro, ich bin nur dagegen, dass dies im Deutschen Bundestag und nicht in den Tarifvertragsverhandlungen entschieden wird." Er sehe aber leider einen Trend zu einer Politisierung des Mindestlohns.

Im Übrigen habe sich aktuell durch die Pandemie die wirtschaftliche Lage in den Unternehmen verändert, der Verteilungsspielraum sei geringer geworden. Vor allem im Dienstleistungsbereich stehe man vor existenziellen Herausforderungen. "Das wird sich auch in den Tarifverhandlungen niederschlagen, wenn wir nicht radikal steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland wollen", so Kampeter. Aus der Pandemie müsse das Land vernünftiger und flexibler herauskommen. "Wir brauchen jetzt eine Frischzellenkur."

Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, warnte davor, dass nach der Pandemie nicht die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibe. "Wir haben am Ende der Krise eine Situation, in der das Auseinanderdriften größer geworden ist." Vor allem Familien seien von Homeoffice und Homeschooling betroffen. Mehr Gerechtigkeit brauche es deshalb im Steuersystem. "Nach der Krise brauchen wir dringend eine große Steuerreform." Bartsch verurteilte die Einkommensentwicklung der Spitzenverdiener und glaubte, dass die Managergehälter eine "obszöne Entwicklung" genommen hätten. "Wenn in Deutschland die Milliardäre in der Krise die Vermögen um fast 40 Prozent erhöht haben, ist etwas schief im Land." Es sei unerträglich, dass Dax-Unternehmen erst Staatshilfen erhalten, dann Mitarbeiter entlassen hätten und schließlich werde noch eine Dividende ausgezahlt. "Das ist das, was Gesellschaft kaputtmacht", war Bartsch überzeugt.

Quelle: PHOENIX (ots)


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