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Lebenspotential der Venus durch nachgewiesene Aminosäure Glycin

Archivmeldung vom 15.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Venus in natürlichen Farben
Venus in natürlichen Farben

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e5/Venus-real_color.jpg

Zuerst der Biomarker Phosphin, nun der Eiweiß-Baustein Glycin. Hinweise auf Stoffe, die auf der Erde für Leben sprechen, mehren sich derzeit auf der Venus. Auch wenn damit Lebensformen in der Atmosphäre des Planeten nicht nachgewiesen sind, kann hier ein Blick auf Prozesse geworfen werden, die der Urzeit der Erde ähneln, in der Leben entstand. Dies berichtet das russiche online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Alles Leben auf der Erde produziert Eiweiße, von Bakterien über Pflanzen bis zum Tier und Menschen. Auch das Corona-Virus SARS-CoV-2 trägt auf seiner Oberfläche ein mittlerweile berühmt gewordenes Eiweiß mit dem Namen „Spike-Protein“. Die Funktionen und die Vielfalt dieser Stoffklasse sind ungeheuer groß, die Grundbausteine, aus denen alle Proteine aufgebaut sind, sind dagegen mit im Wesentlichen 20 Vertretern an der Hand sehr übersichtlich.

Die einfachste dieser Aminosäure nennt sich Glycin und entsteht wie jede andere Aminosäure auf der Erde nur im Zusammenhang mit Leben. Allerdings müssen auch die Grundbausteine, aus denen sich Leben auf der Erde zusammengesetzt hat, ursprünglich rein physikalischen Ursprungs gewesen sein. In der Tat konnten die Forscher Miller und Urey durch eine Simulation der Uratmosphäre der Erde bereits im Jahr 1953 diese Aminosäure in Abwesenheit von Leben erzeugen. Benötigt wurden hierfür im Experiment lediglich Wasser, Methan, Ammoniak, Wasserstoff, eine Wärmequelle und Blitze.

Genau dieses Glycin haben nun indische Forscher in der Venus-Atmosphäre nachgewiesen. In Daten des Radioteleskops Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) stießen sie auf ein für das Molekül typisches Absorptionsspektrum, das entsteht, wenn einfallendes Sonnenlicht zum Teil von bestimmten Stoffen absorbiert und zu einem anderen Teil zurück ins Weltall reflektiert wird. Nach demselben Prinzip können auch Satelliten aus dem Weltall Treibhausgase in der Erdatmosphäre untersuchen.

Bei ihren Untersuchungen stellten die Forscher zudem fest, dass sich das Gas ungleichmäßig in der Venusatmosphäre verteilt. Die höchste Konzentration beobachteten sie in den mittleren Breitengraden und eine relativ hohe am Äquator. An den Polen dagegen ließ sich der Stoff nicht nachweisen. Diese Verteilung passt zur Verteilung des zuvor entdeckten Phosphins, den viele Wissenschaftler auch als „Biomarker“ sehen, also einen recht sicheren Hinweis für Leben.

Auch die indischen Forscher betonen, dass in einer Höhe von etwa 50 Kilometern verhältnismäßig lebensfreundliche Verhältnisse bestehen. Ein Nachweis für primitives Leben in der Atmosphäre, die auch über sehr lebensfeindliche Schwefelsäurewolken verfügt, ist allerdings auch die Entdeckung des Phosphins nicht. Allerdings bemerken sie in der Studie:

„Die obere Atmosphäre der Venus könnte gegenwärtig so ziemlich dieselben Mechanismen durchlaufen wie die Erde vor etlichen Milliarden Jahren.“

Man kann dort also aus ihrer Sicht – ob mit oder ohne Leben – die Bildung von Molekülen beobachten, die eine Voraussetzung für das Entstehen von Leben sind, etwas, das man auf der Erde mühevoll in verschiedenen Experimenten nachbilden muss.

Diese Entdeckung von Glycin im Weltall ist übrigens nicht die erste. Zuvor war der Stoff bereits auf zwei Meteoriten gefunden worden. Allerdings handelt es sich um den ersten Nachweis der Aminosäure auf einem Planeten. Auch das muss indessen von der Forschergemeinde gegengeprüft werden, denn die Studie wurde am Dienstag auf dem Preprint-Server arxiv.org vorab veröffentlicht und wartet damit noch auf eine unabhängige Bestätigung ihrer Resultate."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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