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Studie: Etwa jeder Zehnte arbeitet in Deutschland schwarz

Archivmeldung vom 06.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de
Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Etwa jeder Zehnte zwischen 18 und 74 Jahren arbeitet in Deutschland offenbar schwarz. Die Anzahl der Arbeitsstunden, für die am Finanzamt vorbei Geld kassiert wird, sei aber rückläufig. Das geht aus einer neuen Studie des Wirtschaftsweisen und Freiburger Universitätsprofessors Lars Feld und der Forschungsgesellschaft der Rockwool-Stiftung hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Danach ist der durchschnittliche Zeitaufwand für Schwarzarbeit von 2001 bis 2008 von acht auf fünf Stunden pro Woche gefallen.

Aktuellere Zahlen werden in der Untersuchung, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wird, nicht angegeben. Der Studie zufolge nimmt der Anteil der Schwarzarbeit an der regulären Wirtschaft ab. 2008 machte er laut der Untersuchung 2,3 Prozent aller Arbeitsstunden aus. Dies entspreche etwa einer Million Vollzeitarbeitsplätzen. Im Jahr 2001 waren es noch 4,1 Prozent - oder 1,6 Millionen Stellen. Die Autoren der Untersuchung führen für diesen Rückgang mehrere Gründe an, wie gesunkene Steuern auf Arbeitseinkünfte, attraktivere Minijobs, verstärkte Kontrollen und "bessere Beschäftigungsmöglichkeiten in der regulären Wirtschaft". Andererseits habe die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent vermutlich die Schwarzarbeit gefördert.

Im Baugewerbe werden den Angaben nach besonders viele Arbeitsstunden nicht dem Finanzamt gemeldet: "Jede sechste Arbeitsstunde im Bausektor ist schwarz", heißt es in der Studie. Aus den repräsentativen Befragungen ergibt sich, dass der Wunsch schwarz zu arbeiten weit verbreitet ist: 15 Prozent der Befragten gaben an, dies zu wollen, ohne es getan zu haben. "Das Potenzial für Schwarzarbeit beträgt also etwa ein Viertel der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter", stellen die Autoren fest.

Die Idee, illegal etwas dazuzuverdienen, hegen demnach vor allem Facharbeiter, Selbständige und Arbeitslose. "Bei diesen Gruppen sind mehr Schwarzarbeiter zu finden als im Durchschnitt", schreiben die Forscher. An der Bezahlung hat sich nicht viel geändert, wie die Zeitung weiter berichtet: 2001 gab es einen Durchschnittslohn von zehn Euro pro Stunde. 2008 waren es elf Euro. Berücksichtigt man die Inflation, seien die Löhne für Schwarzarbeit so gut wie nicht gestiegen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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