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Bundeswehrverband fordert Generalstab

Archivmeldung vom 22.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bundeswehr braucht einen Generalstab. Das fordert der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Bernhard Gertz. "Ich glaube, wir sind so ziemlich die einzige Armee auf der Welt, die nicht über den sogenannten großen Generalstab verfügt", sagte Gertz am Dienstagmorgen im Interview mit stern.de.

Die bisherige Führung von Verteidigungsministerium und Bundeswehr sei vor allem im Hinblick auf Auslandseinsätze zu kompliziert. "Wir brauchen auf jeden Fall eine stärkere Bündelung der militärischen Fähigkeiten an der Spitze der obersten Bundesbehörde. Die klassische Ministerialgliederung mit dem Konsensprinzip zwischen Bedarfsträgern und Bedarfsdeckern und sehr vielen Referaten, die funktioniert für Einsatzführung nicht wirklich", sagte Gertz. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat sich bislang immer gegen die Schaffung eines Generalstabes ausgesprochen. Der Bundeswehrverband ist die Interessensvertretung der Soldaten, ihm gehören rund 200.000 Mitglieder an.

Das Bundesverteidigungsministerium weist die Forderung von Gertz zurück. Es sei geplant, zum 1. Juni einen "Einsatzführungsstab" zu errichten, in dem 90 Militärs für die Planung der Bundeswehreinsätze etwa in Afghanistan zusammen arbeiten würden, sagte ein Sprecher. Im übrigen habe sich die bisherige Führungsstruktur bewährt, in der unter Leitung des Generalinspekteurs die drei Inspekteure des Heeres, der Marine und der Luftwaffe kooperieren. Eine von Verteidigungsminister Franz Josef Jung eingesetzte Kommission aus ehemaligen Generalen kam schon 2007 zum gegenteiligen Ergebnis: Sie monierte, dass "Regelungsdichte und Informationsflüsse" bei Auslandseinsätzen  die "Grenze des Handhabbaren" überschritten hätten.

Die Bundeswehr hatte bei der Wiederbewaffnung auf die Einrichtung eines Generalstabes bewusst verzichtet. Eine solche Institution sei im Blick auf die Willfährigkeit der Wehrmacht bei der Planung der Angriffskriege Hitlers "ideologisch verbrannt", so der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Im übrigen hätten keineswegs alle Armeen der Welt einen Generalstab.

Quelle: stern

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