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Österreicher sind der Deutschen liebste Nachbarn

Archivmeldung vom 22.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das liebste Nachbarland der Deutschen ist Österreich. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das Magazin Reader's Digest (August-Ausgabe). Demnach gaben 22 Prozent der 1002 Befragten an, sie würden Österreich am sympathischsten finden. Auf Platz zwei kamen die Schweiz und Frankreich mit jeweils 17 Prozent.

Dahinter folgen die Niederlande (15 Prozent) und Dänemark (13 Prozent). Belgien, Luxemburg, Polen und Tschechien rangieren in der Sympathietabelle mit jeweils nicht einmal fünf Prozent weit abgeschlagen.

Die Beliebtheit Österreichs bei den Deutschen ist vor allem auf die kulturellen Parallelen und die gleiche Sprache zurückzuführen. So gaben 97 Prozent der Österreich-Fans an, die Landsleute in der Alpenrepublik seien freundlich, 90 Prozent halten sie für fleißig. Nur 34 Prozent der Befragten meinten, die Nachbarn seien provinziell. "Je enger die Bezüge sind, die man herstellen kann, desto mehr Sympathie erwächst", erklärt Ronald Grätz, Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, die engen Bindungen zwischen Deutschen und Österreichern.

Ähnlich verhält es sich mit der Schweiz, die wegen ihrer imposanten Landschaften bei Deutschen sehr beliebt ist und obendrein für ihre Form der politischen Mitbestimmungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei Volksabstimmungen, von vielen Deutschen überaus geschätzt wird. Hinzu kommt: 92 Prozent der Schweiz-Fans halten die Eidgenossen für ehrlich.

Auch die gute Platzierung Frankreichs ist nachvollziehbar. So sagten 91 Prozent in der Umfrage, die Franzosen seien ein humorvolles Volk. 72 Prozent betonten, die Menschen dort seien weltoffen. "Mir gefällt die französische Lebensart. Die sind einfach lockerer als wir Deutsche und sehen nicht alles so eng", betonte ein Teilnehmer der Umfrage.

Dennoch sind die Sympathiewerte für die Nachbarländer regional ganz unterschiedlich verteilt, wie Reader's Digest berichtet. So hegen überdurchschnittliche 40 Prozent der Bayern große Sympathien für die Österreicher, während 29 Prozent der Baden-Württemberger den direkten Nachbarn Frankreich auf Platz eins wählten. Im Norden Deutschlands hingegen stehen Dänemark und die Niederlande am höchsten im Kurs.

In der Umfrage wurde auch nach dem unsympathischsten Nachbarland gefragt. Zwar wollten sich 26 Prozent dabei für kein Land entscheiden, aber 33 Prozent nannten Polen und setzten es damit auf Platz eins der Negativliste, gefolgt von Tschechien (13 Prozent). Besonders auffällig an diesem Ergebnis: Den negativen Spitzenwert erreicht Polen nicht in den angrenzenden deutschen Bundesländern, sondern im weit entfernten Bundesland Baden-Württemberg. Ähnlich ist das Bild bei Tschechien, das in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland am wenigsten geschätzt wird.

Für Experte Ronald Grätz sind die Werte leicht erklärbar. "Vorurteile können Sie eben nur widerlegen, wenn Sie nahe dran sind." Das wurde im Zuge der Umfrage auch belegt. So räumten 56 Prozent der Polen-Kritiker ein, sie würden keinen Bewohner dort kennen, 58 Prozent waren obendrein noch nie in dem Land.

Viele Skeptiker begründen ihre Abneigung vielmehr mit dem Eindruck, den sie von Polen aus den Medien haben - zum Beispiel das immer wieder thematisierte Problem der Autodiebstähle. Ganz ähnlich ist es bei Tschechien. "Meine Antipathie ist historisch begründet", sagt ein Umfrageteilnehmer in der neuen Ausgabe von Reader's Digest und beklagt die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wer allerdings glaubt, so dächten vor allem die Älteren, irrt: 28 Prozent der 60-Jährigen und älteren Befragten nennen Polen als unsympathischstes Land - von den 14- bis 29-Jährigen sind es 37 Prozent, von den 40- bis 49-Jährigen sogar 41 Prozent. "Das illustriert, wie negative Einstellungen von Generation zu Generation weitergegeben werden", so Experte Grätz.

Datenbasis: Zwischen 21. und 23. April 2010 wurden bundesweit repräsentativ 1002 Menschen befragt.

Quelle: Reader's Digest Deutschland

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