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Unverantwortliche Stimmungsmache der "Bild"-Zeitung

Archivmeldung vom 01.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Morgens titelt die "Bild"-Zeitung" mit der Schlagzeile "Die Pflege-Schande" und beruft sich bei dem Skandalbericht auf Vorab-Ergebnisse aus dem neuen Qualitätsprüfbericht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS), der eigentlich erst am Vormittag vorgestellt werden sollte. MDS-Geschäftsführer Dr. Peter Pick wird in dem Bericht zitiert.

Kurze Zeit später ein völlig anderes Bild: Während der Pressekonferenz zum Thema distanziert sich der MDS-Geschäftsführer von einseitigen Darstellungen, die nicht dem differenzierten Bild des Berichts entsprechen. Denn das zentrale Ergebnis des Berichts ist ein anderes: "Die Qualität der ambulanten und stationären Pflege hat sich seit der Veröffentlichung des ersten Pflegequalitätsberichts im Jahr 2003 verbessert".

"Für uns ist das ein unverantwortliches Vorgehen. Wir wundern uns sehr über den medialen Umgang des MDS mit den Prüfergebnissen", so Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa). Der bpa vertritt bundesweit mehr als 5.000 private Pflegeeinrichtungen.

"Zwei Millionen pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige werden in Angst und Schrecken versetzt durch eine Darstellung, die die Realität in deutschen Pflegeheimen wie in der häuslichen Pflege auf den Kopf stellt", erklärt der bpa-Präsident. "Folgt man der Darstellung von "Bild", die auch Dr. Pick (MDS) zitiert, wäre jeder dritte pflegebedürftige Mensch davon bedroht, zu verhungern oder zu verdursten. Betroffen wären mehr als 700.000 Menschen."

Solche Zahlen sind Fehlinterpretationen, die dem Prüfbericht nicht zu entnehmen sind. Vielmehr heißt es in der Presseerklärung des MDS, dass Defizitzahlen zur Qualität nicht gleichbedeutend mit einer Unterversorgung sind, sondern anzeigen, dass pflegerische Standards nicht erfüllt waren, z. B., dass nicht oft genug gewogen wurde.

"Es ist ein Schlag ins Gesicht aller Träger und Mitarbeiter in der Pflege, völlig absurde Zusammenhänge zu konstruieren. Die Berichterstattung der "Bild"-Zeitung vor dem Hintergrund exklusiver Vorabinformationen aus dem MDS schürt Ängste in der Bevölkerung. Solche Darstellungen werfen die sehr erfolgreichen Bemühungen um stetige Verbesserungen in der Pflege und Betreuung über den Haufen", so Bernd Meurer.

"Es ist ein unglaublicher Vorgang, ein Bild von 700.000 verhungernden oder verdurstenden pflegebedürftigen Menschen zu zeichnen und damit völlig zu ignorieren, dass selbst der MDK in allen Prüfungen eine enorm hohe Zufriedenheit bei den pflegebedürftigen Menschen erlebt und erhebt", so Meurer weiter.

"Wir haben immense Fortschritte in der Verbesserung der Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gemacht. Wenn der MDS solchen Horrorbildern Nahrung gibt, bleibt der Eindruck, dass den Verantwortlichen der Durchblick über die öffentliche Wirkung einfacher Botschaften verloren gegangen ist. Da hilft es auch wenig, wenn der Geschäftsführer des MDS beteuert, die Darstellung in der 'Bild' sei erneut abweichend von dem, was er eigentlich sagen wollte."

Quelle: Pressemitteilung BPA

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