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Chaotischer SEK-Einsatz am Kölner Großmarkt: Polizisten haben zuerst geschossen

Archivmeldung vom 04.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Ermittlungen nach der aus dem Ruder gelaufenen Festnahme eines Gemüsehändlers auf dem Kölner Großmarkt im Juni 2011 haben eine bedeutende Wendung genommen. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, soll ein Beamter des beteiligten Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus Düsseldorf zuerst geschossen haben. Bislang hatten Polizei und Staatsanwaltschaft stets behauptet, der Kaufmann habe das Feuer eröffnet, die Beamten hätten es nur erwidert. Nach Informationen der Zeitung soll einer der Elitepolizisten aber ein paar Hundertstel-Sekunden vorher geschossen haben. Die Beamten wollten den heute 53 Jahre alten Geschäftsmann an jenem Abend festnehmen, weil er seiner Frau am Telefon angeblich mit dem Tod gedroht hatte. Beim Zugriff gaben die Spezialeinsatzkräfte mehr als hundert Kugeln auf den Sportwagen des 53-Jährigen ab, der Mann überlebte schwer verletzt.

Nicht nur der Zugriff selbst, sondern auch die anschließende Rekonstruktion des Einsatzes durch eine Kölner Mordkommission steht in der Kritik - unter anderem, weil seinerzeit nur fünf der acht beteiligten SEK-Beamten vernommen worden sind. Vier von ihnen haben damals geschossen. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" weiter schreibt, hat das Polizeipräsidium Düsseldorf der ermittelnden Staatsanwaltschaft Aachen inzwischen von einem fünften Beamten berichtet, der seinerzeit ebenfalls geschossen haben soll. Er wurde bis heute nicht angehört. Wie es heißt, habe er sich zwar angeblich noch am Abend der Festnahme an die Mordkommission gewandt, die aber habe auf eine Vernehmung verzichtet. "Von einer wirklichen Bereitschaft der Beteiligten, objektiv und wahrheitsorientiert zu ermitteln, kann man allenfalls träumen, aber nichts sehen", sagt Gottfried Reims, der Anwalt des Geschäftsmanns. Das betreffende SEK ist bis heute im Dienst. Über eventuelle Disziplinarmaßnahmen wolle man erst nach einer Entscheidung der Staatsanwaltschaft Aachen entscheiden, sagte ein Polizeisprecher aus Düsseldorf.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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