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Graffiti-Künstler René Turrek: In der Szene herrscht Rivalität

Archivmeldung vom 11.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Übliches Graffito an einem Bauzaun
Übliches Graffito an einem Bauzaun

Foto: Jens Lordan
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Graffiti-Künstler René Turrek bescheinigt vielen seiner Sprayer-Kollegen ein Rivalitätsdenken. "Die Szene selber gönnt einem nicht den Schmutz unter den Fingern. Viele werfen mir vor, ich würde meine Seele verkaufen, weil ich heute ins Kommerzielle gehe", sagte der 37-Jährige in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Wenn die Jungs nur einen lukrativen Auftrag im Monat erhalten könnten, würden sie ihn garantiert annehmen. Das ist eine große Neidgesellschaft." Turrek gibt offen zu, sich vor 20 Jahren an illegalen Aktionen beteiligt zu haben. "Wenn man mir damals all das, was ich gemacht habe, hätte nachweisen können, hätte ich zehnmal so viel Ärger gekriegt. Ich habe zwei Jahre auf Bewährung kassiert - ich glaube, es waren am Ende 80 Anzeigen, alle nachweisbar", sagte Turrek. Während der Bewährung habe er "wieder Blödsinn gemacht, aber ich hatte ein gutes Netzwerk, gute Freunde und bin mit einem blauen Auge davongekommen. Ich stand einen Millimeter vor dem Knast." Illegales Sprühen sei ein minutiös geplantes Verbrechen, sagte Turrek. "Wir haben uns vorher Alibis überlegt und Leute eingeweiht, die das im Fall des Falles der Polizei bestätigt hätten. Wir haben dabei sogar fiktive Personen erschaffen und uns Versionen überlegt, die wie ein Puzzlespiel zusammengepasst hätten." Mit seinen Freunden habe er vorher die Lage erkundet, teilweise fünf, sechs Tage vor einer Wand gesessen, um zu wissen, was da so abends und nachts abgeht, wie viele Leute vorbeigehen, wie oft die Polizei patrouilliert, sagte der Graffiti-Künstler. Heute engagiert sich der gebürtige Osnabrücker in Präventionsprojekten der Polizei. "Ich weiß, was ich damals durchgemacht habe. Von der Polizei nachts gejagt zu werden ist kein Spaß", sagte Turrek. "Ich möchte den Kids in der Schule klarmachen, dass Sprayen kein Kavaliersdelikt ist und die Polizei kein Pardon kennt. Ich sage denen: Die finden euch, und wenn sie euch nicht drankriegen, dann eure Eltern."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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