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Versicherungen für Schwarzfahrer boomen wie nie

Archivmeldung vom 20.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Stockholmer Stadtansicht: Schwarzfahren hat Konjunktur. Bild: pixelio.de/Menzel
Stockholmer Stadtansicht: Schwarzfahren hat Konjunktur. Bild: pixelio.de/Menzel

Schwarzfahrer in Stockholm müssen sich um die saftigen Strafen beim Erwischtwerden nicht mehr kümmern, denn das erledigt die eigens zu diesem Zweck gegründete Versicherung Planka.nu. Wie die New York Times schreibt, zahlen die Versicherungsnehmer nur einen geringen Beitrag in die Gemeinschaftskasse ein, von der dann die Strafen bezahlt werden.

Die Idee der Schweden geht auf. Eigenen Angaben nach hat Planka.nu im vergangenen Jahr doppelt so viel eingenommen wie für die Bezahlung der Bußgelder ausgegeben werden musste. Knapp 5.500 Euro hätte die Schwarzfahrer-Versicherung pro Monat von ihren Mitgliedern eingenommen - fast elf Euro pro Person. Immer mehr Kunden nutzen das Angebot. So mussten vor zehn Jahren noch 80 Prozent der Beiträge für Strafen ausgegeben werden.

Die Organisation wurde vor 13 Jahren gegründet, zählt derzeit rund 500 Mitglieder und ruft zum Schwarzfahren im öffentlichen Nahverkehr ohne finanzielle Konsequenzen. Der Bedarf für eine Organisation wie Planka.nu besteht in Schweden in jeden Fall. Allein die Stadt Stockholm hat 2013 rund 15 Mio. Schwarzfahrer zu beklagen gehabt - das sind drei Prozent aller Fahrten. Das Geschäftsmodell findet Nachahmer, Gruppen wie diese bestehen auch in Göteborg und Oslo.

Ähnliche Modelle in Resteuropa

Aber längst nicht nur in Skandinavien sind Schwarzfahrer auf dem Vormarsch. Auch in Frankreich gibt es ganz ähnliche Zusammenschlüsse. Der damit verbundene Protest gegen zu hohe Preise hat in einigen französischen Städten sogar dazu geführt, dass die Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs inzwischen kostenlos ist. 300 Mio. Euro kosten Schwarzfahrer die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF pro Jahr. Rund 100 Mio. Euro entgehen Paris im Jahr.

Solidargemeinschaften dieser Art haben sich in Deutschland jedoch noch nicht wirklich etabliert. Einem Bericht des Hamburger Abendblatts nach gab es jedoch eine ganz ähnliche Idee bereits in den 1980er-Jahren. Das Warnen vor Ticket-Kontrollen im Social Web hingegen ist keine Seltenheit mehr - so auch in Österreich, wo unter http://schwarzkappler.info die aktuellsten Einsätze der "Schwarzkappler" in Wien samt dazugehöriger App zu finden sind.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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