Kritik an Verkauf von Bahntickets bei McDonald's
Archivmeldung vom 03.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit dem geplanten Verkauf von Billigtickets über die Hamburger-Kette McDonald's hat die Deutsche Bahn die Kritik von Verbraucherverbänden und Wettbewerbshütern auf sich gezogen. Es müsse deutlich werden, wie viele Fahrscheine pro Filiale zur Verfügung stünden, forderte die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs .(WBZ) am Donnerstag im "Tagesspiegel".
"Das wäre
auf jeden Fall fairer gegenüber Konkurrenten und Kunden", sagte der
Leiter des Stuttgarter WBZ-Büros, Friedrich Pfeffer. Es sei unklar,
ob die Angabe ausreiche, dass vier Millionen Tickets in einer
Million Hefte zur Verfügung stehen. Im Mai 2005 hatte die Bahn
bereits Billigtickets bei der Supermarktkette Lidl verkauft. Sie
waren aber rasch vergriffen - nach langem Streit mit der WBZ hatte
sich Lidl danach verpflichtet, seine Kunden besser über die Zahl der
zur Verfügung stehenden Tickets zu informieren.
Der Deutsche Reiseverband (DRV) erklärte, der Kunde kaufe mit den
Tickets "die Katze im Sack". Wegen fehlender Beratung könne niemand
wissen, ob andere Angebote der Bahn, etwa in Verbindung mit einer
Bahncard, nicht günstiger seien, sagte DRV-Sprecherin Sibylle Zeuch.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) monierte, die Bahn
müsse ihr Angebot übersichtlicher gestalten. "Dieses Sonderangebot
lenkt nicht davon ab, dass die Tarife der Bahn unübersichtlich sind",
sagte VZBV-Experte Otmar Lell. "Die Bahn muss daran arbeiten, dass
die Leute die Angebote verstehen - nicht nur bei Einmalaktionen."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel