Verbraucherzentralen beklagen schwierigen Zugang zum Basiskonto
Wer überschuldet ist oder auf der Straße lebt, hat das Recht auf ein Bankkonto mit grundlegenden Funktionen - doch Banken verwehren Menschen, die es brauchen könnten, oft den Zugang zum Basiskonto. Das zeigt eine Befragung von Schuldnerberatungsstellen durch den Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), über die der "Spiegel" berichtet.
Der Verband wirft den Banken "Verhinderungsstrategien" vor. Manche
Institute ließen Kunden über den Anspruch auf das Basiskonto im
Unklaren. In einigen Fällen sei es etwa wegen eines fehlenden Wohnsitzes
verweigert worden. Mitunter gelinge es erst, das Konto zu eröffnen,
nachdem Schuldnerberater in die Filiale kommen oder drohen, die
Finanzaufsicht einzuschalten.
"Banken müssen ihrer Verantwortung
nachkommen und sicherstellen, dass jeder Zugang zu einem Zahlungskonto
hat", sagte Dorothea Mohn, Teamleiterin Finanzmarkt beim VZBV. Der
Verband fordert, Kreditinstitute zu verpflichten, das Basiskonto von
sich aus anzubieten, wenn ein gewöhnliches Konto nicht infrage kommt.
Der
Spitzenverband Deutsche Kreditwirtschaft sagte auf Anfrage, das
Basiskonto sei bedeutend für die Teilnahme am Wirtschaftsleben. Bei den
zuständigen Schlichtungsstellen seien Streitfälle aber sehr selten. Eine
Pflicht zum aktiven Angebot von Basiskonten sei nicht erforderlich.
Verbraucher erhielten etwa in Geschäftsräumen oder dem Internet
umfangreiche Informationen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur