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Hoher CO2-Ausstoß von Wohnungen trotz gesunkener Energieverbräuche

Freigeschaltet am 12.10.2024 um 12:51 durch Sanjo Babić
Ablasshandel hat in Deutschland mindestens 800 Jahre lang Tradition. Heute versündigt sich ein jeder durch "Atmen" (=CO2) - Das wird teuer werden! (Symbolbild)
Ablasshandel hat in Deutschland mindestens 800 Jahre lang Tradition. Heute versündigt sich ein jeder durch "Atmen" (=CO2) - Das wird teuer werden! (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Treibhausgas-Emissionen in Wohnungen bleiben trotz sinkender Energieverbräuche auf hohem Niveau. Das geht aus einer Auswertung des Energiedienstleisters Techem hervor, die auf Daten aus dem Jahr 2023 zu Verbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus 1,2 Millionen deutschen Wohnungen in rund 110.000 Mehrfamilienhäusern basiert.

Im Jahr 2023 stießen Nutzer einer Mehrfamilienhaus-Wohnung demnach im Schnitt insgesamt 1,92 Tonnen CO2-Äquivalente allein durch die Raumheizwärme (1,55 t) und Trinkwasser-Erwärmung (0,37 t) aus. Dies entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres 2022. In Kombination mit den Emissionen durch den haushaltsbezogenen Elektroenergieverbrauch von im Mittel 1,1 Tonnen lag der Ausstoß einer einzigen Wohnung in 2023 bei insgesamt drei Tonnen Treibhausgasen.

Der hohe Ausstoß von Treibhausgasen lässt sich vor allem mit der Dominanz fossiler Energieträger bei der Wärmeerzeugung erklären. Rund 90 Prozent des Mehrfamilienhausbestands erzeugen laut Techem Wärme für Raumheizung und Warmwasser noch fossil. Der am häufigsten genutzte Energieträger ist nach Zahlen des Energiedienstleisters weiterhin Erdgas, mit dem rund 52 Prozent der Fläche beheizt werden. Während der Anteil von Heizöl an den Energieträgern seit 2013 von 16 Prozent auf rund 9 Prozent gesunken ist, werde Fernwärme mit einem Anteil von zuletzt 38 Prozent zunehmend beliebter, so die Analyse.

Der Endenergieverbrauch ist witterungsbereinigt im Jahr 2023 gegenüber 2021 angesichts der Sparanstrengungen vieler Nutzer um etwa neun Prozent deutlich gesunken. Das liegt offenbar vor allem daran, dass Endenergiepreise auf Rekordniveau die Nutzer weiterhin stark belasten. Die in den Heizkostenabrechnungen wirksamen Endenergiepreise sind laut Techem im Zeitraum von 2021 bis 2023 im Mittel um 70 Prozent gestiegen. Die Verbrauchkosten legten aufgrund des ausgeprägten Sparverhaltens der Nutzer und günstiger Witterung weniger stark zu (plus 32 Prozent). Der Stromverbrauch für Wärmepumpen in Bezug auf die Raumheizung sank hingegen besonders stark: Knapp 14 Prozent wurden hier eingespart.

Um 2045 nur noch null Tonnen CO2-Equivalente pro Nutzungseinheit zu erreichen, schlägt Techem mehrere Maßnahmen vor. Die deutlichsten Einsparungen von 1,1 Tonnen lassen sich durch die Dekarbonisierung der zentralen Stromerzeugung und die Umstellung von Nutzerstrom auf Grünstrom oder auf Photovoltaik erreichen. Eine weitere Tonne CO2-Einsparung bietet die Umstellung auf teildekarbonisierte Fernwärme oder auf hybride Heizungssysteme mit Wärmepumpen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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