G8-Gipfel in Heiligendamm: US-Kriegsmarine bedroht gefährdete Schweinswale im Namen der Terrorabwehr
Archivmeldung vom 04.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) und die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) haben in einem offenen Brief den amerikanischen Botschafter, William R. Timken jr., dringend aufgefordert, dass die zur Bewachung des vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm stattfindenden G8-Gipfels in der Ostsee eingesetzten Schiffe der US-Kriegsmarine keine Mittelfrequenzsonare einsetzen.
Ein Einsatz des zur U-Boot-Suche verwendeten Sonars wäre für in der Nähe befindliche Schweinswale absolut tödlich. Aus den USA ist eine Massenstrandung von Schweinswalen nach dem Sonareinsatz dokumentiert.
Die US-Regierung plant, zum Schutz von Präsident George W. Bush während des G8-Gipfels, eine Fregatte und einen Zerstörer in die Ostsee zu entsenden, die den Tagungsort seewärtig sichern sollen. Es sollen ein Zerstörer der Arleigh-Burke Klasse und ein Kreuzer der Ticonderoga Klasse eingesetzt werden. Diese Schiffe haben das taktische Mittelfrequenzsonar AN/SQS-53C an Bord von dem eine tödliche Wirkung für Meeressäugetiere ausgeht.
Der ohnehin stark bedrohte Bestand unserer letzten Ostseeschweinswale darf nicht auf dem Altar der Terrorabwehr geopfert werden“, mahnen die drei Naturschutzverbände.
Quelle: Pressemitteilung NABU