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Anwohner des Sarsang-Stausees erzählen von ihren Ängsten

Archivmeldung vom 20.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sarsang-Stausee
Sarsang-Stausee

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Regierung von Aserbaidschan hat damit begonnen, die persönlichen Ängste der Menschen aufzuzeichnen, die stromabwärts vom gefährdeten Sarsang-Stausee leben. Wie von Ingenieuren und Hydrologen aufgezeigt, befindet sich dessen Struktur nach Jahren der Vernachlässigung während der Besetzung durch Armenien in einer Notfallsituation.

Der 125 Meter hohe Damm, der einen 12 Kilometer langen See aufstaut, wurde vor mehr als zwei Jahrzehnten während des Kriegs von Bergkarabach zwischen Armenien und Aserbaidschan von armenischen Truppen besetzt. Grundlegende Wartungsarbeiten sind inzwischen mehr als überfällig und veranlassen Experten dazu, Modelle über ein mögliches Versagen zu erstellen.

Diese Modelle haben gezeigt, dass mehr als 400.000 Menschen in sechs, stromabwärts liegenden Provinzen gefährdet sind. Aufgrund dessen werden die Bedenken derer - sowohl der Anwohner die im armenisch besetzten Bergkarabach als auch in Aserbaidschan leben - endlich öffentlich gemacht.

Elshan Huseynov lebt in der Stadt Barda. Die Ingenieure gehen davon aus, dass die Stadt bei einem Dammbruch innerhalb von 45 Minuten von einer Wand aus Wasser getroffen werden würde, die sich mit einer Geschwindigkeit zwischen 100 km/h und 200 km/h bewegt.

"Als dieser Damm gebaut wurde (in den 1970er Jahren) wussten wir wenigstens, dass er gewartet wurde. Doch als ich herausfand, dass die Armenier keine Wartung vornahmen, begann ich mir Sorgen um meine Familie zu machen", erklärte er.

"Uns wurde gesagt, dass allein in dieser Region 20.000 Hektar überflutet werden würden. Wir werden nirgendwohin flüchten können."

Ingenieure sind der Meinung, dass die Flut innerhalb von 20 bis 25 Minuten den Bezirk Tartar erreichen würde. Dies bereitet dem Anwohner Hajar Yusif Yusifzade grosse Sorgen.

"Im von Aserbaidschan kontrollierten Gebiet entwickeln sie Evakuierungspläne, doch das hilft uns (im armenisch besetzten Bergkarabach) nicht. Niemand denkt an unsere Häuser und Familien. Wir sind auf uns selbst gestellt", erklärte er.

Andere sagen, dass sie sich natürlich Sorgen machen über den Sarsang-Stausee, doch sie heissen gleichzeitig die Tatsache willkommen, dass ihre Misere zurück ins internationale Interesse rückt.

"Die Welt hat uns vergessen", erklärte Xalis Xalilov aus Havarli.

"Falls es so etwas braucht, damit uns die Welt wieder wahrnimmt, dann soll es wohl so sein."

Die Regierung von Aserbaidschan hat ihre Strategie "Verhinderung der humanitären Gefahr durch den Sarsang" bekannt gegeben, um mit einem möglichen Dammbruch umzugehen. Zur Strategie gehört die Hervorhebung des Problems bei den Vereinten Nationen, beim Europäischen Parlament und beim Ministerrat sowie bei der OSZE - Institutionen, die alle Resolutionen gegen die armenische Besetzung von Bergkarabach verabschiedet haben.

Quelle: Azerbaijan Monitor (ots)

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